Der betrunkene Mann

Als sie nach ihrem Abendessen ins Krankenhauszimmer zurückkehrten, zog Arthur langsam das für Familienmitglieder bereitgestellte Gästebett heraus und setzte sich darauf.

'Dieses Bett ist ziemlich bequem... Nun, alles ist besser als Pappe, schätze ich,'

Charlotte bewegte sich zu den Kleiderhaken an der Rückseite der Tür und nahm ihre Jacke und ihren Schal ab.

Sie hängte die Kleidungsstücke ordentlich auf, bevor sie sich wieder zu ihm umdrehte, ihr blasses Gesicht ruhig.

Mit einer kleinen Geste gebärdete sie: "Ich bin müde. Ich gehe schlafen. Gute Nacht Arthur."

Arthur nickte und schenkte ihr ein sanftes Lächeln.

"Gute Nacht, Charlotte", antwortete er mit warmem Tonfall. "Ich bleibe noch ein bisschen wach. Ich muss ein paar Dinge auf meinem Handy erledigen."

Charlotte nickte, während sie in ihr Bett kletterte.

Sie kuschelte sich unter die Decke, ihre kleine, zerbrechliche Gestalt verschwand fast darunter.

Arthur konzentrierte sich auf sein Handy, aktualisierte einige Apps und überflog ein paar Update-Benachrichtigungen.

Der Raum war friedlich, nur das Geräusch ihres Atmens durchbrach die Stille.

Die Zeit verging ruhig, und als Arthur die Helligkeit seines Handys anpasste, spürte er eine leichte Berührung an seiner Hand.

Als er nach unten schaute, bemerkte er Charlottes Hand, die seine berührte, ihre zarten, langen Finger streiften leicht die seinen.

Ihre Betten standen nah genug beieinander, um den Kontakt zu ermöglichen.

Er blickte zu ihr hinüber, aber ihr Gesicht war zur anderen Seite gedreht, ihr Atem gleichmäßig und stetig, als wäre sie bereits eingeschlafen.

Ein schwaches Lächeln umspielte Arthurs Lippen, als er sanft ihre Hand hielt und sie in seine eigene einschloss.

Ihre Finger waren kalt, und er wärmte sie, während er sich gegen sein Bettgestell lehnte.

'Dieses Mädchen...' dachte er.

Die Erkenntnis machte ihn weich, erfüllte ihn mit Wärme, während er ihre Hände sanft, aber fest hielt.

Charlottes Lippen formten ein kleines Lächeln, als sie tiefer in den Schlaf glitt, obwohl Arthur es nicht sehen konnte.

Sie schien friedlich zu sein, ihre Hand blieb locker in seiner, während ihr Atem tiefer wurde.

Eine Stunde später bemerkte Arthur, dass sich der Rhythmus ihres Atmens schon eine Weile nicht verändert hatte.

'Sie schläft jetzt,' dachte er.

Vorsichtig ließ er ihre Hand los und legte sie sanft zurück auf ihr Bett. Er stand langsam auf und achtete darauf, ihre Ruhe nicht zu stören.

Arthur ging zum Fenster und starrte auf die Lichter der Stadt.

'Ich kann nicht einfach hier sitzen und nichts tun,' dachte er, seine Fäuste ballten sich an seinen Seiten.

'Ihre Behandlung, die Zukunft... Ich muss mehr Geld verdienen, und zwar schnell.'

Mit einem entschlossenen Ausdruck und unerschütterlicher Entschlossenheit betrat er [Armageddon].

Er lächelte, als er das vertraute Ziehen in die Leere spürte, während die reale Welt um ihn herum verblasste, und er in der weiten, unberechenbaren Welt von Armageddon wieder auftauchte.

Als er sich umschaute, war das Dorf immer noch voller Spieler, die entweder versuchten, mit weiblichen NPCs oder anderen weiblichen Spielern zu flirten.

'Was machen diese Idioten? Wie kann man seine Zeit mit diesem Mist verschwenden, wenn diese Welt so unberechenbar ist. Das ist doch nicht nur irgendein Spiel. Seine Herkunft ist unbekannt, und die Erschaffer sind auch unbekannt.'

'Einige dieser Typen sind viel zu gierig,' dachte er mit einem Seufzer. 'Geil auf Missionen und so ziemlich alles, was läuft und ein Loch hat.'

In Gedanken versunken spürte er plötzlich ein kleines Gewicht auf seiner rechten Schulter, das ihn erschreckte.

Sein Herz machte einen Sprung, als er schnell den Kopf drehte, nur um Neko dort hocken zu sehen, ihren Schwanz träge um seinen Hals geschlungen.

"Neko, du hast mir einen Schrecken eingejagt. Miau wenigstens oder so etwas, spring nicht einfach auf meine Schulter." Sagte er und schüttelte den Kopf.

Neko ignorierte ihn, wie zu erwarten war, völlig. Stattdessen rieb sie ihre Ohren mit ihrer Pfote, ihr Gesicht war der Inbegriff von Gleichgültigkeit.

Arthur schüttelte den Kopf. "Typisch," murmelte er und setzte seinen Weg fort.

**

Als er tiefer ins Dorf wanderte, kam Arthur an einem kleinen, aber vertrauten heruntergekommenen Haus vorbei.

Eine bekannte Gestalt fiel ihm auf, es war ein betrunkener alter Mann, der zusammengesunken an der Wand saß, eine Flasche in der Hand.

Arthur erkannte ihn sofort.

'Das ist der Typ von vorhin,' dachte er. 'Der, der sagte, er brauche keine Hilfe.'

Der alte Mann schien Arthur zunächst nicht zu bemerken und nippte träge an seiner Flasche.

Aber als Arthur vorbeiging, wanderte der Blick des Mannes zu seiner Schulter und fixierte Neko.

Seine verschwommenen Augen verengten sich leicht, und für einen Moment änderte sich seine gesamte Persönlichkeit.

Der Körper des Mannes versteifte sich, sein betrunkener Zustand verschwand augenblicklich.

Seine Augen weiteten sich, als sie Nekos ruhigem, goldenem Blick begegneten. Seine Hand zitterte, und er ließ die Flasche fast fallen, als Angst in sein Gesicht kroch.

'Dieses Biest...' dachte er, sein Verstand raste.

'Wie zum Teufel kann dieser Junge mit diesem Ding auf seiner Schulter herumlaufen, als wäre es eine normale Katze?'

Neko starrte weiterhin zurück, ihr Blick unerschütterlich und unlesbar.

Der alte Mann schluckte schwer, die Flasche glitt aus seiner Hand und klapperte zu Boden. Das Geräusch riss ihn aus seiner Benommenheit, und plötzlich kam ihm eine Idee.

'Vielleicht... vielleicht kann er mir tatsächlich helfen,' dachte er und stand mit überraschender Geschwindigkeit für einen vermeintlichen Betrunkenen auf.

Das betrunkene Wackeln war aus seinem Schritt verschwunden, als hätte es nie existiert.

Arthur runzelte die Stirn, als der alte Mann auf ihn zukam, ein breites Lächeln auf seinem Gesicht.

"Hallo, junger Mann," begann der alte Mann, seine Stimme ungewöhnlich fröhlich. "Wie geht es dir heute? Ich habe gehört, du bist ein erstaunlicher Abenteurer! Ich habe mich gefragt, ob—"

Arthur hob eine Augenbraue und unterbrach ihn mitten im Satz. "Warte mal kurz," sagte er mit skeptischem Tonfall.

"Bist du nicht derselbe Typ, der mir gesagt hat, dass er keine Hilfe braucht? Du warst dir da auch ziemlich sicher. Du hast mich Minuten verschwenden lassen, die ich hätte nutzen können, um aufzuleveln, was willst du jetzt?"

Der alte Mann erstarrte, sein Lächeln schwankte. Für einen Moment blinzelte er Arthur einfach an, sein Verstand suchte verzweifelt nach einer Antwort.

'Was zum Teufel?' dachte er, seine Panik stieg. 'Sollten Spieler nicht verzweifelt nach Quests suchen? Warum lehnt dieser mich ab?!'

Arthur neigte den Kopf, sein Gesichtsausdruck ausdruckslos. "Nun?" fragte er. "Was hat sich geändert? Oder bist du nur hier, um meine Zeit wieder zu verschwenden?"

Die Lippen des alten Mannes öffneten sich, aber zunächst kamen keine Worte heraus. Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf, sein Selbstvertrauen schwankte. 'Wie soll ich das erklären?'

Schließlich räusperte er sich und zwang sich zu einem weiteren Lächeln. "Ähm. Nun, junger Mann," sagte er mit übertrieben förmlichem Ton, fast schon kriecherisch, "ich habe dich vielleicht... äh... vorher unterschätzt. Aber ich kann jetzt deutlich sehen, dass du jemand Besonderes bist."