Sorayah öffnete langsam ihre Augen, ihr Kopf pochte vor Schmerz. Ein dumpfes, anhaltendes Stechen strahlte von ihren Schläfen aus, aber trotzdem zwang sie ihre Augenlider auseinander. Als sich ihre Sicht an das schwache Licht anpasste, das durch die Baumwipfel über ihr filterte, traf die Erinnerung sie wie ein Schlag... wie eine Magd ihr weißes Pulver ins Gesicht geblasen hatte. Das Bild war jetzt lebendig: der schockierte Atemzug, der kaum ihre Lippen verlassen hatte, bevor alles schwarz wurde.
Sie schoss mit einem Keuchen hoch, ihr Herz raste, nur um festzustellen, dass ihre Handgelenke mit dickem Seil fest zusammengebunden waren. Ihr Mund war mit einem groben Tuch geknebelt, dessen Kanten in ihre Haut schnitten. Sie sah sich wild um und nahm ihre Umgebung wahr. Ein dichter Wald umgab sie, die Bäume hoch und schattig, ihre Blätter raschelten wie Flüstern im Wind. Es gab kein Anzeichen einer Straße, eines Pfades oder gar Zivilisation. Sie war mitten im Nirgendwo.