Herbsts Schritte waren langsam, bedächtig, ihre Absätze klickten leise gegen den Marmor, als sie Velors Arm losließ.
Jeder Schritt zur fernen Ecke des Raumes hallte gegen die Stille wider, die sich plötzlich zu lang, zu kalt um sie herum erstreckte, trotz des Chaos.
Da war sie, Lyla.
Unbewegt.
Unverändert.
Unerreichbar.
Aber Herbst konnte nur das kleine Mädchen sehen, mit dem sie früher heimlich ausgerissen war, lächelnd, kichernd... ihre Komplizin. Ihre andere Hälfte. Ein Teil ihres Herzens und ihrer Seele.
Sie saß in derselben Haltung, seit sie dort angekommen war. Die gleiche Neigung des Kopfes. Das gleiche unberührte Glas Wein, das unter ihren Fingern ganz leicht zitterte, aber nie ihre Lippen berührte.
Sie sah aus wie ein Gemälde... eines, das jemand absichtlich zu vergessen versucht hatte, aber dennoch an zentraler Stelle hängen ließ.
Herbst stockte der Atem.