Ein gestohlener Kuss, eine schmerzhafte Wahrheit

Elara blieb regungslos in Damiens Armen liegen, ihre Gedanken rasten. Der sanfte Kuss, den er auf ihre Stirn gedrückt hatte, brannte auf ihrer Haut, eine Empfindung, die gleichzeitig schmerzlich vertraut und qualvoll fremd war. Jahrelang hatte sie sich nach seiner Berührung gesehnt, von Momenten wie diesem geträumt.

"Vi," murmelte er in ihr Haar, seine Stimme rau vom Schlaf.

Die einzelne Silbe zerschmetterte die zerbrechliche Fantasie. Natürlich. Er dachte, sie sei Vivienne. Diese Erkenntnis fühlte sich an wie ein Messer, das sich in ihrem Herzen umdrehte.

Sie versuchte, sich diskret zu entfernen, ihre Bewegungen langsam haltend, um ihn nicht vollständig zu wecken. Jeder Zentimeter Abstand fühlte sich an, als würde sie ein Pflaster abreißen und die rohe Wunde darunter freilegen.

Damien bewegte sich, seine Arme schlossen sich fester um ihre Taille. "Wohin gehst du?" murmelte er, seine Stimme jetzt klarer.

Elara erstarrte. Er war wach.