Kapitel 35 - Eine Nacht der Wache, ein Morgen der Wut
Panik schnürte mir die Kehle zu, als Isoldes Schritte lauter wurden. Verzweifelt versuchte ich, mich wieder loszureißen, aber Kaelens Griff blieb fest, seine Augen glänzten mit grausamer Befriedigung.
„Bitte", flüsterte ich, Tränen liefen über mein Gesicht. „Bitte lass mich gehen."
Für einen Moment flackerte sein Gesichtsausdruck – etwas, das fast wie Erbarmen aussah, huschte über seine Züge. Dann ließ er mich mit einem leisen Knurren los.
„Unter die Theke", befahl er und steckte sich mit alarmierender Geschwindigkeit wieder ein. „Sofort."
Ich kroch unter die Kücheninsel, genau als Isolde um die Ecke bog. Meine Hände zitterten heftig, während ich versuchte, mein Gesicht abzuwischen, meine Knie schmerzten auf dem harten Boden. Scham brannte wie Säure durch meinen Körper.
„Da bist du ja", erklang Isoldes Stimme, hell und ahnungslos. „Ich habe dich überall gesucht."