THE PHONE CALL

~Sicht Yoongi~

„Halt durch.", sagte ich hastig und tippte angespannt mit meinem Finger auf dem Steuerrad herum.

Ich hoffte, dass Yoongi und Jimin alles ohne Probleme überstanden hatten.

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Mit schnellen Schritten huschten Jimin und ich durch die Strassen und bogen in die verschiedensten Gassen ein. Dabei konnten wir Wachen beobachten, die an den Gassen vorbeirannten. Sie rannten jedoch nicht auf den Palast zu, sondern in die Richtung, die Kira mit dem Auto losgefahren war. Alles lief bisher genauso wie geplant, doch war ich mir sicher, dass Suga schnell herausfinden würde, dass das alles geplant war und Jimin und ich gar nicht im Auto waren, was dazu führte, dass all die Wachen zurück zum Palast geschickt werden würden, um uns zu suchen.

Wenn jedoch bis dahin alles nach Plan funktionierte, sitzen wir dann aber bereits im Auto von Kira, die danach losfahren würde.

„Da durch!", flüsterte ich, gab ein kurzes Handzeichen nach rechts und ging danach auch schon los.

Natürlich gingen wir dieses Mal nicht zum versteckten Hintereingang, welchen man öffnen konnte, wenn man die Wand aufschieben würde. Ich hatte seit längerer Zeit ein ungutes Gefühl, was sich ausgebreitet hatte. Es war, als würde es nicht mehr lange dauern, bis Suga herausfinden würde, wie wir immer hineinkommen konnten. So oft wie wir, ohne bemerkt zu werden, hineingekommen waren, musste das ihn bestimmt zum Nachdenken gebracht haben, was ihn bestimmt die Mauern absuchen liess. Deswegen wollte ich das Risiko eingehen, den Vordereingang zu benutzen.

Ich sah mich in der Umgebung, in der wir uns befanden, um. Wir hatten das Dorf bereits verlassen und waren nun an der äusseren Mauer des Palastes angekommen. Es waren kaum Wachen zu sehen, was mich verschmitzt lächeln liess. Suga hatte tatsächlich die Falle geschluckt und befand sich nun am Hacken. Wie ein Fisch hing er dran, der keine Ahnung hatte, was mit ihm geschehen würde.

Nur noch drei Wachen standen am Eingangstor, während neben ihnen weitere Wachen aus dem Gelände verschwanden, um zum Hinrichtungsort zu gelangen.

„Wir haben nicht mehr viel Zeit...", flüsterte Jimin mir zu und ich nickte. Wir sahen uns nochmals ein letztes Mal nach Wachen an der Mauer um, ehe wir auch schon auf die drei Wachen zu rannten, die völlig unvorbereitet waren. Sie bemerkten uns erst, als der erste bereits durch Jimin bewusslos auf dem Boden lag und sich nicht mehr regte. Die zwei Wachen nahmen ihre Schwerter raus, doch schnappte ich, ohne zu zögern den einen und schlug ihn mit einer schnellen Handbewegung runter auf mein Knie. Dieser begann lauthals loszuschreien, während er sein Schwert aus seiner Hand fallen liess. Jimin hatte währenddessen der dritten Wache das Schwert aus der Hand geschnappt und ihn danach an den Schultern gepackt, um dessen Kopf gegen sein Knie zu schlagen. Den anderen vor mir hatte ich länger ausser Acht gelassen, doch kam ich wieder zu mir, als dieser eine Pistole hervorzog und gerade einen Schuss abgeben wollte. Aber ich schnappte dessen Handgelenk und schlug kurz die Waffe weg, ehe ich seinen Trizeps ergriff. Seinen Arm zog ich an meinem Körper vorbei und ihn seitlich an mich, bevor er noch irgendetwas machen konnte, drückte ich ihm am Kreuzbein nach vorne, sodass er sich nach hinten lehnte. Somit drückte ich meine Armbeuge gegen seinen Kehlkopf, ergriff seine Schulter und schloss mit der anderen Hand den Griff, sodass er nach 5 Sekunden auch schon bewusstlos war und ich ihn auf den Boden fallen liess. Ohne noch was sagen zu müssen, begann Jimin die Typen bereits hinter den Gebüschen zu verstecken. Danach zogen wir ihnen Kleidung und Rüstung aus und zogen diese stattdessen an. So würde man uns nicht so schnell erkennen.

Nachdem wir dies gemacht hatten, schnappten wir uns deren Waffen und gingen durch das Tor. Vier weitere Wachen kamen direkt auf uns zu und ich zog den Hut auf meinem Kopf weiter runter. Sie durften nicht mein Gesicht sehen, sonst wären wir aufgeflogen. Jimin machte das gleiche, damit auch er nicht aufflog und als wir an diesen ohne Probleme vorbeikonnten, begannen wir zu rennen. Hinter jeder Ecke sollte eigentlich eine Wache stehen, doch es waren keine zu sehen. Es schien mir schon fast so, als hätte man all die Wachen stattdessen in das Dorf geschickt, da dort so viele zu sehen waren.

Als wir durch das nächste Tor gingen, was zum Geunjeongjeon führte, wovor wir nun auch standen, erkannte ich den Mast, den Taehyung gezeichnet hatte. In mir kam Wut auf, denn man hat sowas an einem Ort, der jahrelang unter meiner Familie stand, gebaut. Jedoch durfte ich mich nicht ablenken lassen. Es stand das Leben meiner Freunde und einer mir sehr wichtigen Person auf dem Spiel und ich wollte diese keinesfalls auch noch verlieren.

Somit sah ich mich nochmals links und rechts um, ehe ich dann auch schon in den Thronsaal eintrat und vor dem Thron stand, der meinem Vater gestohlen wurde. Hätte mein Vater damals einfach seine Finger von dem Universum von Suga gelassen, wäre das alles niemals passiert.

„Da drüben!", rief Jimin mir leise zu und machte mich auf einen seltsamen Tisch aufmerksam, worauf die verschiedensten Sachen standen. Diese Dinge waren mit dem merkwürdigen Seil, dass von dem draussen stehenden Masten herauskam, verbunden. Sogleich ging ich näher ran und konnte ein Handy erkennen, dass auf dem Schreibtisch lag. Plötzlich ging das Handy jedoch an und der Bildschirm erhellte sich. Es begann zu vibrieren, während auf dem Bildschirm nun ein Bild auftauchte. Jemand rief an und sofort erkannte ich die Person am Bild, was gezeigt wurde.

Es war Hyunjin aus Kira's Welt. Ich zog meine Augenbrauen zusammen und konnte meinen eigenen Augen nicht trauen. Natürlich hatte mir Kira gesagt, dass Hyunjin hierher anrufen und mit Suga telefonieren konnte, doch hatte ich immer noch die kleine Hoffnung gehegt, dass dies nicht wahr war. Nicht, dass es mich verletzte, keineswegs, doch wollte ich nicht, dass es Kira verletzte. Es war nicht irgendeine Person, die Kira verriet und hinterging. Nein! Es war ein Freund aus Kindertagen, der sie, für Suga und seine Freunde, opferte. Bei diesem Gedanken wurde ich doch wütender und dachte nicht über die Folgen meiner nächsten Schritte nach, denn ich nahm nun das Handy und drückte auf den Knopf zum Annehmen des Anrufes.

„Mein lieber Schwindler-König. Wie lief die Exekution? Sind Kira und die anderen wie gedacht aufgetaucht?", hörte ich die Stimme von Hyunjin und ballte meine Hand zu einer Faust. In diesem Moment wollte ich so viele Sachen durch das Handy gegen seinen Kopf werfen, doch wusste ich, dass dies unglaublich dumm wäre. Schon nur die Tatsache, dass ich den Anruf angenommen hatte, hätte hirnverbrannter nicht sein können. Doch anstatt leise zu bleiben, begann ich doch etwas zu sagen, denn er könnte Kira und meine Freunde in seinem Universum niemals umbringen, denn dies würde auffallen. Er schien dies zu wissen, denn sonst würde er nicht sagen, dass Suga Kira umbringen dürfte. Sein Ziel war es, den Spiegel zu haben, weswegen er Kira töten musste, ohne bemerkt zu werden. Ein anderer Grund fiel mir dazu nicht ein. Er musste schon länger etwas von dem Spiegel gewusst haben, denn Kira hatte ihm, meines Wissens, nie etwas davon gesagt und ausserdem musste er etwas mit Suga zu tun haben, da er ja etwas von der Schwindlerei wusste.

„Du bist wohl die nächste Person, die hingerichtet wird Shin Hyunjin. Aber dann auf meine ganz eigene Art.", danach legte ich auf und steckte das Handy in die Tasche.

„Los!", murrte ich und schnappte mir aus der Tasche die Jimin um seinen Hals trug, die Flasche mit Benzin. An der Öffnung der Flasche war ein Stück Stoff befestigt. Ich ging eilig dem Seil entlang nach hinten. Als ich vor dem Mast stand, nahm ich das komische Feuerzeug, dass mir Kira in die Hand gedrückt hatte und zündete das Stück Stoff an. Es dauerte nicht lange, bis es anfing zu brennen und ich es danach an den Mast warf und dieser kurz darauf anfing zu brennen. Jimin hatte währenddessen den Auftrag, die Dinge auf dem Schreibtisch im Thronsaal aus dem Fenster zu schmeissen und zu zerstören, damit Suga nicht mehr so schnell Kontakt zu Hyunjin aufbauen konnte. Als ich also nach vorne ging, hörte ich in der Ferne bereits wieder die Wachen, die mit den Rüstungen schon von Weitem zu hören waren.

„Komm, wir sollten los!", rief ich Jimin zu, der gerade alles raus geschafft hatte und auf dem Boden die Einzelheiten der Dinge auf dem Schreibtisch ausgebreitet auf dem Boden lagen. Sogleich rannten wir durch das rechte Tor und durch die ganzen Wege zum Hinterausgang. Als wir dort ankamen, lagen vier Wachen bewusstlos auf dem Boden und die Mauer stand offen.

Vorne dran stand das Auto mit all den Jungs drauf sitzend und Kira, die angespannt am Steuer sass. Neben ihr sass Taehyung bewusslos und sogleich rannte Jimin zum Auto, während ich die Mauer zu machte und danach auf das Auto stieg.

Sofort hielten wir uns alle fest und Kira fuhr los, denn man konnte die Wachen bereits hören, die anfingen in unsere Richtung zu schiessen, doch nicht trafen. Kira fuhr so schnell sie konnte durch die Wege in die Richtung des Waldes. Auf dem Weg dorthin hörte man die Schreie und das Geräusch der Rüstungen der Wachen immer leiser werdend.

Als wir auf einer Waldlichtung stehen blieben, sprangen die Jungs und ich von der Ladenfläche. Namjoon und ich nahmen den Benzinkanister von der Ladefläche. Jungkook half währenddessen Taehyung aus dem Truck zu steigen. Als sich Kira zu mir stellte, sah ich sie kurz prüfend an, damit ich sichergehen konnte, dass es ihr gut ging, ehe ich dann die anderen kurz ansah. Alle schienen, bis auf Taehyung, heil auf zu sein, was mich beruhigte. Somit befahl ich Namjoon das Auto mit dem Benzinkanister zu übergiessen, ehe ich dann das Feuerzeug anmachte und hineinwarf. Das Auto begann zu brennen und als Jimin nun auch die zweite Flasche mit Benzin hineinwarf, loderte das Feuer noch mehr auf. Danach zogen wir uns zurück, weiter in den Wald hinein und beobachteten, wie das Auto immer stärker in Flammen aufging. Als Wachen einige Zeit später dort auftauchten, konnten wir ihr verwirrtes Gerede und Gerufe hören. Als sie jedoch begannen im Wald nach uns zu suchen, standen wir wieder um Kira herum und sie teleportierte uns in ihr Universum. Dieser ganze Tag war echt aufregend gewesen, doch es würde noch interessant werden, denn jetzt wusste ich, dass Hyunjin etwas mit allem zutun hatte und allgemein störte mich etwas an seiner Mutter, seitdem ich deren Namen gehört habe.

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