Einfluss des Adels

Als ich im Schlossgarten ankam setzte ich mich auf eine Bank. Ich musste mich jetzt erst einmal beruhigen, nachdem ich mit der Inkompetenz des Adels konfrontiert worden war. Celine, die mir gefolgt war, setzte sich neben mich. Was ist denn los? Fragte sie, hakte sich in meinen Arm und rutschte etwas näher. Mit einer Hand griff ich mir an den Kopf und mit der anderen nach ihrer Hand. Allein ihr Nähe zu spüren beruhigte mein Herz. Diese unfähigen Berater deines Bruders haben mich beinahe wahnsinnig gemacht. Sagte ich zu ihr. Was war geschehen? Fragte sie neugierig. Ich Atmete tief durch und erklärte ihr was Heute vorgefallen war.

Währen dessen war Kaleon mit seinen Beratern allein im Thronsaal. Sie setzten die Diskussion ohne mich fort, aber nicht nur das, sondern auch das Thema der Diskussion hatte sich geändert. Ich kann nicht glauben, dass er tatsächlich solch einen lächerlichen Vorschlag anbringen würde. Sagte der Alltagsberater. In der tat. Stimmte ihm der Priester zu. Nichts desto trotz sollten wir vorsichtig sein, sein Einfluss bei der niederen Bevölkerung steigt jeden Tag und mit jedem seiner Taten. Warf der Wirtschaftsberater warnend ein. Es war ein zustimmendes Gemurmel aller beteiligten zu vernehmen. Wenn wir nicht aufpassen wird sich das gemeine Volk erheben und wir haben einen Aufstand im eigenen Königreich. Sagte der Politikberater.

Aber realistisch gesehen können wir nichts gegen ihn unternehmen. Er ist immerhin der Verlobte der Prinzessin. Merkte der Wirtschaftsberater bedenklich an. Nachdenklich zerbrachen sie sich ihre Köpfe. Wir wäre es, wenn wir ihn unter Vorwand von Erschließung neuen Gebiets in eine entfernte Region senden, mit dem Auftrag diese zu Bewirtschaften. Schlug der Priester nach einer Weile vor. Begeistert von dem Vorschlag erhellten sich die Gesichter. Aber wohin schicken wir ihn? Fragte der Politikberater. Ich habe da eine Idee. Sagte der Priester. Wie wäre es mit der alten Festungsstadt, Velgrath? Fragte er und zog erschrocken alle Blicke auf sich. Du willst ihn wirklich in diese verfluchte Stadt schicken? Fragte der Militärberater nachdenklich, doch hielt inne als ihm ein Geistesblitz kam.

Wenn ich recht darüber nachdenke könnte das klappen. Sollte er Wirklich die Stadt von ihrem Fluch befreien können, würden wir unsere am meisten befestigte Stadt im Königreich zurück unter unsere Kontrolle bekommen. Dann hätte wir wieder eine sichere Stadt an der westlichen Grenze und könnten damit sowohl das Dämonenreich als auch Gozzer beantworten. Teilte er den Anderen seine Gedanken mit. Das würde nicht nur unsere stärke nach Außen hin demonstrieren, sondern uns auch zeitgleich ein Bollwerk gegen Angriffe aus dem Westen bereitstellen. Ich kann mich diesem Vorschlag nur anschließen. Sagte der Politikberater. Aber wen schicken wir mit ihm auf diese tödliche Mission, wollen wir wirklich wertvolle Truppen dafür entsenden? Fragte der Magieberater. Ich habe da eine Idee. Zymeth ist doch ein Rang A Abenteurer, dann schicken wir das ganze einfach als Anfrage an die Abenteurergilde. Schlug der Alltagsberater vor. Begeistert stimmten alle dem Vorschlag zu.

Ist das wirklich notwendig? Fragte Kaleon seine Berater. Er war immer noch nicht davon überzeugt, dass dies die Beste Art war mit der Situation umzugehen. Eure Majestät, wenn wir ihn nicht aus dem Schloss und der Hauptstadt entfernen könnte sich das ganze zu einem internen Machtstreit entwickeln und er würde damit eine direkte Bedrohung für euch werden. Antwortete ihm der Alltagsberater. Auch der Priester untermalte die Dringlichkeit Zymeth los zu werden. Nun gut, dann veranlasse Alles was notwendig ist. Sagte Kaleon, unfähig etwas dagegen zu unternehmen, resignierend zu seinem Alltagsberater. Wie ihr wünscht. Sagte er und verbeugte sich ergeben. Dann löste sich die Versammlung nach und nach auf.

Am nächsten Morgen, pünktlich zum Sonnenaufgang, stand der kleine Diego am Tor des Schlosses gegenüber den Wachen, welche ihre Waffen auf ihn gerichtet hatten. Wer bist Du und was willst Du hier? Fragten sie den kleinen Jungen. M...Mir wurde aufgetragen zum Sonnenaufgang hier zu sein. Antwortete Diego zögerlich. Die Wachen sahen einander an. Ich erinnere mich, der Befehl kommt von Lord Zymeth. Sagte einer von ihnen. Die Wachen ließen ihre Waffen sinken. Was denkt er sich nur dabei diesen Abfall ins Schloss einzuladen. Sagte der andere spöttisch. Ich weiß genau was Du meinst. Sagte der erste und beide sahen Diego abfällig an. Wie auch immer, Ich werde Lord Zymeth Bescheid geben, dass der Junge hier ist. Sagte er und drehte sich zum Schloss. Doch ich war bereits auf meinem Weg zum Tor.

Dort angekommen salutierten die Wachen. Guten Morgen mein Herr, ist dies der Junge der hierher beordert wurde? Fragte dann einer von ihnen. Guten Morgen. Ja, das ist er, gute Arbeit. Ich werde mich nun um ihn kümmern. Sagte ich zu den Wachen. Dann wandte ich mich Diego zu. Diego war dein Name, richtig? Fragte ich ihn entspannt. Ja, Herr. Antwortete er steif. Ich gähnte und streckte mich. Entspann Dich etwas und folge mir! Danke für die gute Arbeit, weiter so! Sagte ich noch zu den Wachen, dann gingen Diego und ich ins Schloss.

Mit großen Augen sah er sich im Schloss um während er mir folgte. Wir gingen zur Kammer der Mägde, wo wir die oberste Magd aufsuchten. Alle Mägde knieten nieder als wir die Kammer betraten. Guten Morgen mein Herr, was können wir für Euch tun? Fragte mich die oberste Magd. Ich drehte mich um, griff Diego an den Schultern und schob ihn vor mich. Das ist Diego, er wird ab heute hier, im Schloss, Arbeiten und ist mir direkt unterstellt. Sorge bitte dafür, dass er lernt wie das tägliche Leben hier am Schloss abläuft. Aber als aller erstes soll er sich waschen und etwas essen. Dann gibst Du ihm bitte ein paar anständige Sachen und vergiss nicht ihn zu bezahlen, er bekommt das selbe wie jede andere Magd auch! Wenn ihr damit fertig seid würden die Prinzessin und ich gerne im Garten frühstücken. Veranlasse dementsprechend bitte alles. Sagte ich, übergab Diego in ihre Obhut und machte mich auf den weg zu Celine.

Kaum hatte ich den Raum verlassen flüsterten die Mägde aufgeregt untereinander. Schluss damit! Tratschen könnt ihr Zuhause! Zurück an die Arbeit wir haben genug zu tun! Fuhr die oberste Magd die anderen an. Ihr zwei dort! Sorgt dafür, dass das Frühstück für die Prinzessin und Lord Zymeth in den Garten verlegt wird! Befahl sie zwei Mägden und zeigte auf sie. Die beiden zuckten zusammen und machten sich schleunigst auf den Weg. Nun zu dir Junge! Sagte sie zu Diego, der mit der Situation vollkommen überfordert war. Sie packte ihn am Handgelenk und zog ihn hinter sich her.

Einige Zeit später saßen Celine und ich im Garten und aßen unser Frühstück. Währenddessen kam die oberste Magd zu uns mit Diego im Schlepptau. Wir wünschen auch Euch einen guten Morgen Prinzessin. Sagte sie und verbeugte sich vor uns. Mein Herr Zymeth, was sagen sie dazu? Sie machte einen Schritt zur Seite und präsentierte Diego, der nun aussah wir ein ganz anderer Mensch. Nicht schlecht, wie immer sehr gute Arbeit! Lobte ich sie. Dankbar verneigte sie sich. Wie immer sind Sie zu freundlich mein Herr. Darf ich sie fragen welche Aufgaben der Junge in Zukunft erledigen soll? Fragte die oberste Magd.

Er wird erledigen was ich ihn auftrage. Aber fürs erste sollte er sich an das Leben im Schloss gewöhnen. Ich denke dazu ist es das beste, wenn er fürs erste mit Euch Mägden zusammenarbeitet. Ich hoffe ich mache Euch damit nicht zu viel extra Arbeit. Sagte ich ein wenig besorgt, da ich genaugenommen alle Arbeit an sie abgegeben habe. Sie lächelte als sie das hörte. Mit Nichten mein Herr. Macht Euch um uns keine Sorgen, immerhin ist es eine meiner Aufgaben mich um neue Mägde zu kümmern. Sagte sie fröhlich und verbeugte sich erneut ergeben. Ich sah Diego an. Und Du passt gut auf was dir die Mädels beibringen, verstanden? Ich habe Dich aufgenommen, da ich in Dir Potential sehe und um den anderen zu beweisen, dass auch unter den ärmsten Bürgern fähige Leute sind. Mein Erfolg und Ansehen ist also, unter anderem, von Deiner zukünftigen Leistung abhängig. Sagte ich zuversichtlich zu ihm.

Er war so schockiert, dass er kein Wort hervor brachte. Die oberste Magd packte ihn an der Schulter und stellte sich an seine Seite. Macht Euch keine Sorgen, mein Herr. Ich werde ihm beibringen was er wissen muss. Sagte sie hoch motiviert. Ich nickte ihr vertrauensvoll zu. Mit Eurer Erlaubnis gehen wir zurück an die Arbeit. Mit einer sanften Geste signalisierte ich ihnen, dass sie sich entfernen dürfen. Nachdem die Beiden gegangen waren aßen Celine und ich unser Frühstück zu ende. Anschließend machten wir uns auf den Weg zur Akademie.