Auf dem Friedhof herrschte Stille, abgesehen vom leisen Rauschen des Windes, der über die Grabsteine strich, und dem gelegentlichen fröhlichen Zwitschern der Vögel – ein Klang, der viel zu lebensfroh für einen solch düsteren Ort klang.
Sheng Yin saß jeden Tag vor Yu Shuchangs Grab.
Ob es regnete oder die Sonne schien, sie fehlte nie.
Sie weinte nicht mehr. Ihre Augen waren stets rot, aber die Tränen waren längst versiegt. Sie saß einfach da, manchmal stundenlang, und flüsterte immer und immer wieder dieselben Worte.
„Es tut mir leid... Es tut mir leid, dass ich nicht gegangen bin, als du es mir gesagt hast. Ich hätte weglaufen sollen. Du hättest nicht zu mir zurückkehren dürfen...“
Zitternd strich sie mit ihren Fingern über seinen eingravierten Namen auf dem Grabstein. „Ich hätte es sein sollen.“
Der kalte Wind wehte ihr Haar ins Gesicht. Sie machte keine Anstalten, es wegzuschieben.