Kapitel 9

"Sie werden Sie nicht belästigen." sagte Amaneus (obwohl ich mir immer noch sicher war, dass dies nicht sein richtiger Name sein konnte). "Das hat mit dir Bürschchen nichts zu tun, okay? Dieses Mädel da drin schuldet unserem Boss Geld, und das hat sie nicht pünktlich nun zurück bezahlt. Wir sind nur dafür da ihre Schulden einzutreiben." sagte einer der Gangster. "Wieviel?" meinte Amaneus. Der Gangster antwortete zu leise für mich, da ich mich Krankenzimmer befand. Kurz war es still. "So, hier ein Scheck über die Summe für euren Boss. Jetzt lasst sie in Ruhe." sagte Amaneus. Und tatsächlich verschwanden wohl beide, da es nun draußen ruhig war. 

Schnell tat ich so, als würde ich noch schlafen. Und keinen Augenblick zu früh, als ich hörte, wie die Tür sich öffnete. "Gott sei Dank, du bist nicht wach geworden." flüsterte er, und nahm wohl eine Haarsträhne von mir. Jetzt schuldete ich diesem Kerl wohl das Geld. Vom Regen in die Traufe, oder nicht? Da war ich mir nicht sicher, aber es schien wenigstens nicht so, dass er mich töten würde. Zumindest vorerst. Vielleicht sollte ich doch nun nicht die schlafende Frau spielen, sondern nun ein ernstes Gespräch führen. Also tat ich so, als würde ich nun wach werden. 

"Mhmm..." sagte ich schläfrig. War ja nicht schwierig, da ich immerhin noch müde war. "Hab ich dich geweckt? Tut mir leid." sagte er, und ließ meine Haarsträhne los. "Was ist eigentlich passiert? Wo bin ich? Und Sie?" fragte ich. Vielleicht würde ich ja nun die Wahrheit hören. Aber war irgendwie mir sicher, dass es nicht passieren würde. 

"Hm, wo soll ich anfangen?" sinnierte er kurz vor sich hin. "Du bist im Krankenhaus. Ich habe dich an einer Straßenecke gefunden, und lagst mit sehr hohem Fieber dort. Daher hab ich dich hierher gebracht." Ok, das war wohl die Wahrheit. Denn das würde immerhin erklären, wie ich hierher gekommen war. Und das dies ein Krankenhaus war, konnte man ja locker erkennen. "Und was mich angeht... die Geschichte spare ich mir für einen anderen Moment auf. Was du nur wissen musst, dass du Amaneus gefunden hast. Denn das bin ich." Und da war die Lüge, dachte ich enttäuscht.