Der Klang von jemandem, der versuchte, ihre Tür gewaltsam zu öffnen, ließ Aniya stramm stehen, die Hände um den Griff ihrer Bratpfanne geschlungen, den Blick trotz des schwächer werdenden Kerzenlichts auf die Tür gerichtet.
Jeder wusste vom roten Mond und den Ereignissen, die darauf folgten. Der Wahnsinn, der sich unter den Menschen ausbreitete, und dass manchmal nicht einmal das eigene Zuhause sicher war.
Aniya atmete zitternd ein, sie hoffte inständig, dass der Eindringling einfach verschwinden würde. Sie wollte nur, wie immer, auf ihren Arzt hören und gesund werden, damit Lytio sie endlich wieder ihren Sohn sehen ließ.
Es waren Monate vergangen, seitdem man ihr das Baby weggenommen hatte.
Wie lange genau?
Sie konnte es nicht sagen.
Ihre Zeit in Gefangenschaft hatte ihr Zeitgefühl durcheinandergebracht, aber sie war nun schon eine Weile draußen und es ging ihr zunehmend besser.