Von den Dienstmädchen beleidigt

Ein scharfes Klopfen unterbrach sein Handeln, gefolgt von der kalten Stimme eines Dienstmädchens, die die Spannung durchschnitt. "Dame Aria, Sie sollen mit Ihren zugewiesenen Pflichten beginnen. Lassen Sie uns nicht warten."

Die Unterbrechung zerschmetterte und brach den Bann und brachte Eric in seinen ursprünglichen Zustand zurück.

Ein Ausdruck von Scham und Reue überkam Erics Gesicht, und er trat schnell einen Schritt zurück, seine Hand fiel von ihrem Arm. "Ich... ich weiß nicht, was über mich gekommen ist", murmelte er, seine Stimme von Schuld durchzogen. "Es tut mir leid, Aria. Das war unangebracht."

Arias Blick verhärtete sich. Das Amulett, das er ihr abgenommen hatte, ruhte in seiner Hand. Ohne ein Wort griff sie danach und legte es sich um den Hals. Ein seltsamer Trost überkam sie, als das vertraute Gewicht des Amuletts sich an ihre Haut schmiegte. Trotz ihrer äußeren Fassung wirbelten ihre Gedanken in Verwirrung.

"Eric", sagte sie scharf und unterbrach seine Entschuldigung. "Du solltest gehen."

Seine Augen füllten sich mit Reue. "Aria, ich weiß, die Dinge sind jetzt... kompliziert zwischen uns, aber wir können immer noch—"

"Geh!", schnappte sie, ihre Stimme vor Wut ansteigend. "Bleib weg von mir. Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben."

Ihre Worte waren wie ein Dolch in ihr eigenes Herz, der Verrat noch frisch und roh. Wie konnte ihr Verlobter, mit dem sie verlobt war, plötzlich mit ihrer Stiefschwester Helena verlobt sein?... Schlimmer noch, niemand hatte nach ihrer Meinung gefragt, was deutlich zeigte, dass sie unbedeutend war. Auch wenn Eric nicht für alles verantwortlich war... der Schmerz und die Wut, die sie verzehrten, ließen keine Vernunft zu.

Eric öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn aber wieder. Mit gesenktem Kopf flüsterte er: "Es tut mir leid", bevor er aus dem Zimmer ging, seine Schritte schwer von Reue.

Als sich die Tür hinter ihm schloss, sanken Arias Schultern herab. Ihre Hände zitterten, als sie ihr Kleid richtete und hastig die Falten glättete. Die kalte Aufforderung des Dienstmädchens hallte in ihrem Kopf nach, und sie wusste nur zu gut, dass es ihr nur mehr Ärger einbringen würde, wenn sie den Ruf ignorierte.

Aria kam in der geschäftigen Küche an, wo die anderen Dienstmädchen bereits bei der Arbeit waren. Der Duft von frisch gebackenem Brot und Kräutertee erfüllte die Luft, aber die Spannung war spürbar. Geflüster flog wie giftige Pfeile durch den Raum, und sie fing Bruchstücke ihres Klatsches auf.

"Sie denkt, sie sei immer noch eine Prinzessin."

"Schau sie an, wie sie sich hochnäsig verhält, selbst nachdem sie in Ungnade gefallen ist."

"Ihr eigener Verlobter hat sie für ihre Schwester verlassen. Das sagt alles."

Aria ballte ihre Fäuste, ihre Nägel gruben sich in ihre Handflächen. Sie tat so, als würde sie sie nicht hören, obwohl die Worte mehr schmerzten, als sie je zugeben würde.

Als sie sich der Arbeitsstation näherte, grinste eines der älteren Dienstmädchen, eine hochmütige Frau namens Martha, sie an. "Sie sind zu spät, Dame Aria. Ich nehme an, Pünktlichkeit ist zu viel verlangt von jemandem, der es gewohnt ist, bedient zu werden, anstatt zu dienen."

Arias Kiefer spannte sich an, aber sie weigerte sich, Marthas Herablassung unbeantwortet zu lassen. Sie hob ihr Kinn und erwiderte: "Und ich nehme an, Sie finden Trost darin, andere herabzuwürdigen, weil es von Ihren eigenen Unzulänglichkeiten ablenkt?"

Die anderen Dienstmädchen erstarrten, die Augen weit vor Schock. Marthas Gesicht lief rot vor Wut an. "Du wagst es—"

"Ja, das tue ich", unterbrach Aria scharf, ihre Stimme ruhig, aber fest. "Ich mag jetzt nichts weiter als eine in Ungnade gefallene Prinzessin sein, aber das bedeutet nicht, dass ich Respektlosigkeit von irgendjemandem toleriere."

Der Raum verstummte. Obwohl die Spannung dick war, machte Arias unnachgiebiger Blick deutlich, dass sie nicht nachgeben würde.

"Genug", warf ein anderes älteres Dienstmädchen hastig ein und versuchte, die Situation zu entschärfen. "Martha, gib ihr eine Aufgabe."

Martha funkelte Aria an und schnaubte dann. "Gut. Braue einen Topf Tee und bringe ihn zur zweiten Prinzessin. Und lass dir nicht den ganzen Tag Zeit damit."

Aria wandte sich ohne ein weiteres Wort ab, ihr Herz schwer vor Bitterkeit. Als sie vorwärts ging, um den Tee zu brauen.

Während sie den Tee zubereitete, kreisten ihre Gedanken. Helena, ihre Adoptivschwester, war schon immer der strahlende Stern im Haushalt gewesen, von allen geliebt und vom Volk verehrt. Und jetzt hatte sie den letzten Funken Glück genommen, den Aria gedacht hatte, noch zu haben, Eric.

Hinter ihr ging das Geflüster weiter.

"Stell dir vor, du musst deiner eigenen Schwester dienen, nachdem du alles verloren hast."

"Sie verdient es. Sie ist eine nichtsnutzige Prinzessin, die es sich selbst zuzuschreiben hat."

"Wenn sie nur halb so gut wäre wie ihre Stiefschwester Helen, hätte das gereicht."

Aria schluckte schwer und weigerte sich, ihre Worte auf ihrem Gesicht zu zeigen. Sie goss den Tee in eine polierte Silberkanne und richtete das Tablett mit peinlicher Sorgfalt her. Nachdem sie fertig war, ging sie zu Helens Kammer.

Die verzierten Doppeltüren zu Helenas Gemächern ragten vor ihr auf. Mit einem tiefen Atemzug stieß sie sie auf. Der Anblick, der sie erwartete, ließ ihr Herz sinken. Das Tablett zitterte in ihren Händen. Der Anblick war wie ein Dolch, der sich in ihre Brust bohrte und Salz in die offene Wunde ihres gebrochenen Herzens streute, und ihres traurigen Zustands.