Aria beendete den Anruf, ihre zitternden Hände umklammerten das Telefon, während sie versuchte, die Schluchzer zu unterdrücken, die in ihrer Kehle aufstiegen. Sie lehnte sich gegen das Bettgestell, ihr tränenüberströmtes Gesicht verborgen hinter zerzaustem silbernem Haar. Ihr Herz schmerzte vor Ablehnung, und sie biss sich auf die Lippe, um nicht laut aufzuschreien.
Minuten später klopfte es an der Tür. Aria zögerte, bevor sie öffnete und Eric dort stehen sah, sein Gesicht eine Mischung aus Schuld und Zögern.
"Aria... Es tut mir leid," sagte er, als er eintrat. "Ich konnte es nicht ertragen."
Seine Stimme war schwach, und das schürte nur ihre Frustration. Sie wandte sich ab, ihre Schultern zitterten, als sie hervorstieß: "Du hast es nicht ernst gemeint, oder? Du hast unsere Verlobung nur aufgelöst, weil ich während der Verlobungszeremonie ohnmächtig wurde? Anstatt mich an meinem Krankenbett zu trösten, hast du—" Sie wandte sich ihm jetzt zu, ihre silbernen Augen glänzten vor ungeweinten Tränen. "Du hast dich entschieden, die Verlobung zu lösen. Weißt du, was das für mich bedeutet? Was denkst du, werden die Leute sagen? Sie werden mich auslachen! Mich verspotten!"
Ihre Stimme brach, als sie versuchte, den Wirbelsturm der Emotionen zu beherrschen, der durch sie hindurchfegte.
Eric trat näher, sein eigener Ausdruck schmerzerfüllt. "Ich konnte es nicht ertragen, Aria. Du wurdest ohnmächtig... nur Momente nachdem offenbart wurde, dass du deine Magie nicht beschwören konntest." Er hielt inne, seine Hände zappelten nervös. "Das allein ließ meine Eltern die Verlobung überdenken, und... und..."
Seine Worte rissen eine Wunde wieder auf, die sie verzweifelt vergessen wollte. Erinnerungen an die Verlobungszeremonie strömten zurück. Es war ihr erster Versuch gewesen, Magie in der Öffentlichkeit zu beschwören, ein Übergangsritus für diejenigen, die volljährig wurden. Von jedem königlichen Erben, sogar von Bürgerlichen, wurde erwartet, dass sie bis zum Alter von achtzehn Jahren Magie beherrschten. Viele, wie ihre Stiefschwester Helen, hatten ihre Kräfte sogar früher entdeckt.
Aber Aria... sie hatte nichts.
Als es ihr nicht gelang, ihre Magie zu beschwören, brach der Raum in Geflüster und spöttisches Gelächter aus. Ihre Verlegenheit war unerträglich, und die Anspannung ließ sie ohnmächtig werden. Jetzt machten Erics Worte ihre Demütigung nur noch schlimmer.
Eric setzte sich neben sie und blickte auf ihr tränenüberströmtes Gesicht. "Ich weiß, es ist unfair. Du bist schön, freundlich und alles, was man sich in einer Verlobten wünschen könnte. Aber—" Er zögerte, Schuld und Scham kämpften in seinen Augen. "Aber dein Status... das ist etwas, das ich nicht ignorieren konnte. Meine Freunde verspotten mich, weil ich mit einer vergessenen Prinzessin verlobt bin. Meine Eltern erinnern mich ständig daran, was sie die Allianz mit deiner Familie kostet."
Arias Brust zog sich zusammen. Vergessene Prinzessin. Sie hatte den Begriff so oft gehört, dass er sich fast wie ihr Titel anfühlte.
Eric fuhr fort, seine Stimme wurde leiser. "Meine Eltern haben eine Alternative vorgeschlagen, da unsere Familien bereits eine Allianz haben, die sie nicht brechen wollen. Sie schlugen... Helen vor. Deine Stiefschwester."
Aria erstarrte, ihr Atem stockte in ihrer Kehle. Helen?
"Du heiratest Helen?" flüsterte sie, ihre Stimme kaum hörbar. Ein bitteres Lachen entfuhr ihren Lippen. "Wow. Na gut dann. Ich wünsche euch beiden ein langes Leben voller Glück."
Helen. Ihre Stiefschwester, zwei Jahre jünger als sie, geboren von der zweiten Frau des Königs, nachdem er drei Söhne adoptiert hatte, aber sich immer noch nach einem biologischen männlichen Erben sehnte. Obwohl beide Mädchen waren... Helen war von Geburt an verwöhnt worden, als wahre Prinzessin verehrt, während Aria wie ein Geist in ihrem eigenen Zuhause behandelt wurde.
Helens Talent hatte die Kluft zwischen ihnen nur vergrößert. Mit fünfzehn hatte Helen bereits seltene und mächtige Magie demonstriert und die Bewunderung des Königreichs gewonnen. Währenddessen blieb Aria, nun volljährig, machtlos und verachtet. Es war kein Wunder, dass Erics Familie die Chance ergriff, sie gegen Helen einzutauschen.
"Aria..." begann Eric, aber seine Stimme verstummte, als sein Blick auf das Amulett um ihren Hals fiel. "Was ist das?" Er runzelte die Stirn und streckte die Hand aus.
Aria trat instinktiv zurück, ihre Hände bewegten sich, um das kleine Schmuckstück zu schützen.
"Es passt nicht zu deinem Geschmack," murmelte er und riss ihr das Amulett vom Hals, bevor sie ihn aufhalten konnte. Es fiel mit einem leisen Klirren zu Boden.
Ihr Herz raste vor Entsetzen, als Erics Augen sich auf das Amulett richteten. Der Ausdruck auf seinem Gesicht war beunruhigend - fasziniert, fast raubtierhaft. Arias Gedanken flogen zurück zu ihrer früheren Begegnung mit Lord Adrien, sie glaubte, dass das Amulett einen Zweck hatte, obwohl sie nicht wirklich wusste, was es tat. Sie verstand seine Macht nicht vollständig, aber Erics Reaktion bestätigte ihre Befürchtungen.
"Eric... gib es zurück," flüsterte sie und trat vor.
Aber Eric hörte nicht zu. Sein Gesichtsausdruck verdunkelte sich, als er das Amulett aufhob, seine Finger streiften über dessen Oberfläche. Seine Augen glänzten mit einem seltsamen, unnatürlichen Hunger.
"Was passiert mit mir?" murmelte er, sein Blick wanderte zu Aria. Seine Pupillen weiteten sich, als sähe er sie zum ersten Mal.
"Eric?"
In einem Augenblick stand er vor ihr, seine Hände umklammerten fest ihre Schultern. Sein Atem war heiß auf ihrem Gesicht, und seine Augen brannten vor Verlangen.
"Du hast mich die ganze Zeit auf Abstand gehalten," keuchte er, seine Stimme dick vor Sehnsucht. "Warum? Du bist meine Verlobte - oder warst es zumindest. Du hast mich nicht einmal berühren lassen."
Seine Hände glitten zu ihrer Taille hinab und zogen sie näher. Aria drückte gegen seine Brust, Panik stieg in ihr auf.
"Eric, hör auf! Du denkst nicht klar!"
Aber er hörte nicht auf. Er beugte sich vor, seine Lippen streiften ihr Ohr, als er flüsterte: "Warum sollte ich? Wir trennen uns, Aria. Lass mich das haben... nur einmal."
Er drückte sie zurück aufs Bett, seine Hände bewegten sich, um sein Hemd aufzuknöpfen. Arias Gedanken rasten, als sie versuchte, sich zu befreien, ihre Stimme zitterte.
"Eric, bitte. Tu das nicht!"
Sein Hemd fiel zu Boden und enthüllte die trainierten Muskeln seiner Brust. Seine Hände bewegten sich zum Saum ihres Kleides, seine Augen waren auf ihre fixiert.
"Du warst schon immer so stur," murmelte er, ein böses Lächeln spielte um seine Lippen. "Aber nicht heute Nacht."
Arias Herz hämmerte, als sie unter ihm kämpfte, ihr Atem kam in scharfen Stößen. Der Raum schien um sie herum zu verschwimmen, als Erics Hände näher kamen,
Und dann...