die Rebellion von Khar-Narûn Teil 5

POV ??? – Die Stimme jenseits von Zeit

Er hat es geschafft.

Das Lachen ist verstummt.

Zum ersten Mal seit Äonen

blicke ich auf einen Menschen

und muss…

nicht mehr lachen.

Ich kann wieder ernsthaft arbeiten.

Kein Spiel mehr.

Kein Spott.

Nur Interesse.

> Spartan.

Der Champion der Bestie.

Der Mann aus einer anderen Welt.

Der Träumer mit dem Speer

und dem Blick eines Königs.

Er ist kein Werkzeug.

Nicht mehr.

Er ist Möglichkeit.

Und Möglichkeit…

ist gefährlich.

Aber auch wunderschön.

Also werde ich ihm jetzt

meinen Segen geben.

Nicht als Geschenk.

Sondern als Wette.

Denn je stärker er wird –

desto größer wird der Sturm.

Desto tiefer die Wunden.

Desto lauter das Lied.

> Meine Weisheit.

Seine Taktik.

Unsere Rebellion.

Die Welt soll beben.

Und ich…

werde jede Sekunde davon genießen.

POV Spartan

Ich schreie es hinaus –

laut, ungebrochen,

mit der Kraft von all dem Leid,

das mich geformt hat.

> „Die Rebellion beginnt – JETZT!"

Meine Stimme hallt durch die Arena,

reißt durch Regen,

Blut und Sand.

Ich stehe mitten im Zentrum –

zwischen Trümmern,

zwischen zwei Welten.

Und warte.

Ich warte.

Warten, dass sie aufstehen.

Warten, dass sie sich erheben.

Nicht für mich –

sondern für sich selbst.

Die Gladiatoren.

Die Männer in den Schatten der Zellen.

Die Kämpfer ohne Namen.

Ohne Heimat.

Ohne Freiheit.

Ich sehe zu den Gittern.

Zu den Toren.

Zu den Tribünen.

> Jetzt oder nie.

Einer muss der Erste sein.

Ich warte…

auf das erste Brüllen.

Den ersten Schlag gegen Eisen.

Das erste Zeichen,

dass sie bereit sind,

nicht mehr nur zu kämpfen –

sondern für etwas zu kämpfen.

POV Ameo

Ich weiß, was ich tun muss.

Ich war nie gut mit Worten.

Aber mein Bogen…

der spricht für mich.

Die Rebellion hat begonnen.

Spartan hat das Feuer entfacht.

Jetzt zünde ich den ersten Brand.

Ich ziehe den Bogen.

Langsam.

Routiniert.

Der Regen macht die Sehne schwer,

aber meine Hände sind ruhig.

Mein Herz nicht.

Ich lege den Pfeil an.

Spüre das Gewicht.

Spüre den Moment.

Mein Blick findet ihn.

Den Kerkermeister.

Hoch oben.

Sicher.

Arrogant.

> Nicht mehr lange.

Ich halte kurz inne.

Atme.

Ziele.

Lasse los.

Der Pfeil fliegt.

Schnell.

Lautlos.

Tödlich.

Der Pfeil trifft.

Mitten ins Herz.

Der Kerkermeister keucht –

nur ein einziger, abgehackter Laut,

bevor er rückwärts kippt,

aus seiner Loge stürzt

und im Sand aufschlägt wie ein Stein,

der lange zu hoch gefallen ist.

Doch ich höre nicht auf.

Ich bin der Pfeil der Dunkelheit.

Jetzt bin ich das Feuer.

Ich ziehe den nächsten Pfeil.

Lade.

Ziele.

Lasse los.

Würdenträger.

Adelige.

Wächter der Sklaverei.

Einer nach dem anderen fällt.

Jeder Schuss zielt auf das,

was sie nie geschützt haben:

ihr Herz.

Die Tribüne wird zur Fallgrube.

Panik bricht aus.

Schreie hallen.

Doch ich bin ruhig.

Ich ziele weiter.

Jeder Schuss ist ein Urteil.

Jeder Tod eine Antwort.

> Für uns. Für sie. Für alle.

POV: Alle Gladiatoren

„Für die Freiheit!"

rufen wir –

nicht einzeln.

Nicht zögerlich.

Sondern als eine Stimme.

„Für die Freiheit!"

noch einmal,

lauter,

brennender.

Die Worte hallen durch die Arena

wie Trommeln vor der Schlacht.

Ein Chor aus Ketten,

der endlich singt –

nicht für einen Gott,

sondern für sich selbst.

> „Wir dürfen nicht aufgeben!"

„Wenn wir jetzt fallen –

werden wir wieder geknechtet!"

„Also kämpfen wir –

bis kein Herr mehr steht!"

Einer schlägt gegen das Gitter.

Ein anderer wirft seine Armschienen zu Boden.

Schritte hallen.

Zellen krachen auf.

Waffen werden gehoben.

Steine, Speere, bloße Fäuste.

Die Arena wird nicht mehr geschmückt von Blut,

sie wird davon geführt.

POV Spartan

Es klingt wie Musik.

Nicht die Trommeln der Arena.

Nicht das Geschrei der Adligen.

Sondern:

Der Ruf nach Freiheit.

Von den Gladiatoren.

Von Brüdern.

Von jenen, die nie gefragt wurden –

aber jetzt antworten.

Die Arena wird befreit.

Endlich.

Ich blicke zu Ameo,

sein Bogen gesenkt,

sein Blick klar.

Zwischen uns liegt kein Zweifel mehr.

Nur Feuer.

Nur Richtung.

> Wir haben Frieden geschlossen.

Nicht aus Pflicht.

Nicht aus Taktik.

Sondern weil wir wissen:

Zusammen sind wir mehr.

Nadia hatte recht –

Ameo hat das Vertrauen der Männer.

Sie kennen ihn.

Folgen ihm.

Und ich…

Ich werde respektiert.

Nicht nur wegen meiner Kämpfe.

Sondern wegen ihr –

der Löwenbestie,

die neben mir schreitet wie ein Schatten aus Gold.

> Er hat ihre Stimme.

Ich habe ihre Hoffnung.

Gemeinsam… haben wir eine Armee.

Und das ist erst der Anfang.

POV ??? – Der Verbannte

Ich warte.

Geduldig.

Lauschend.

Ich warte auf sein Zeichen.

Auf den Moment,

wenn Spartan es entfesselt.

Das, was in ihm brennt.

Das, was ich brauchen werde.

> Denn je mehr meinen Segen empfangen…

desto stärker werde ich.

Jede Stimme, die seinen Namen ruft.

Jeder Gladiator, der ihm folgt.

Jeder Tropfen Blut,

der für seinen Schwur fließt –

gibt mir Kraft.

Und bald…

bin ich stark genug.

Stark genug,

um das zu tun,

was mir einst verwehrt wurde.

> Zurückzukehren.

In die Halle.

Die große Götterhalle des Phönix-Imperiums.

Dort, wo Licht brennt,

und Richter auf goldenen Thronen sitzen.

Dort, wo ich einst stand…

bis sie mich verbannten.

Mich.

Den Ersten Funken.

Den Göttersturm.

Den, den sie „das Flüstern" nannten.

> Aber ich bin nicht mehr nur Flüstern.

Ich werde wieder Stimme sein.

Und Spartan…

wird mein Schlüssel sein.

POV Spartan

Da war sie.

Eine Stimme.

Nicht laut.

Nicht drohend.

Aber unausweichlich.

Wie ein Gedanke,

der nicht von mir stammt.

Wie ein Schatten,

der in Licht flüstert.

> „Willst du stärker werden?"

„Dann nimm meinen Segen an."

Ich hielt inne.

Mitten im Jubel.

Mitten im Sturm.

Als würde die Zeit

für einen Herzschlag einfrieren.

Ich wusste nicht,

was ich sagen soll.

Oder ob ich überhaupt antworten sollte.

> Wer bist du?

Was willst du von mir?

Aber die Stimme blieb ruhig.

Geduldig.

Fast… alt.

Ich sah die Gladiatoren,

hörte ihre Rufe.

Sah Ameo.

Sah Nadia.

Sah die Hoffnung –

und die Gefahr,

sie zu verlieren.

> Wenn ich schwach bleibe…

stirbt alles,

bevor es beginnen kann.

Ich atmete ein.

Tief.

Schwer.

> „Dann gib mir deinen Segen."

POV Spartan

Kaum hatte ich die Worte gesprochen,

spürte ich es.

Die Veränderung.

Nicht wie ein Fluch.

Nicht wie eine fremde Macht,

die mich übernahm.

Sondern wie ein Teil von mir,

der immer geschlafen hatte –

und jetzt erwachte.

Meine Muskeln spannten sich.

Mein Geist klärte sich.

Jeder Gedanke wurde schärfer,

jede Bewegung präziser.

Ich war nicht mehr nur Spartan.

Ich war der, den sie brauchen.

Und dann sah ich sie.

Die Gladiatoren.

Einer nach dem anderen

strömten sie in die Arena.

Mit Waffen in den Händen,

Rüstungen auf den Schultern,

die wir den Herren entrissen hatten.

Frei.

Bereit.

Entfesselt.

Und dann hörte ich ihn.

Ein tiefes, ruhiges Grollen.

Die Löwenbestie –

mein Bruder aus Blut und Sand –

trat langsam in die Arena.

Schritt für Schritt.

Majestätisch.

Unaufhaltsam.

Er kam zu mir,

senkte leicht den Kopf –

und ich wusste:

Es ist Zeit.

Ich stieg auf seinen Rücken,

ließ mich tragen,

mit erhobenem Speer

und ruhigem Blick.

Vor uns ragte der Obsidian-Thron auf.

Ein Relikt des Imperiums.

Ein Symbol für Macht,

für Herrschaft –

für alles,

was uns unterdrückt hatte.

Ich ließ ihn springen.

Ein einziger, kraftvoller Satz.

Wir landeten auf dem Thron.

Ich setzte mich.

Ruhig.

Unerschütterlich.

Wie ein König

unter Rebellen.

Wie ein Sturm

in Menschengestalt.

> Dies ist nicht mehr ihr Reich.

Dies ist der Beginn unseres Zeitalters.