POV Spartan – Die Klinge der Befreiung
Ich klettere vom Wachturm hinab.
Mein Blick fällt auf den ersten Sklaven.
Er kauert dort,
verwirrt,
zwischen Angst und Hoffnung.
Ich sehe ihm tief in die Augen –
und ohne ein Wort
sage ich alles.
> Beweg dich nicht. Noch nicht. Bald.
Ich gleite an ihm vorbei,
meine Schritte leise wie der Wind,
meine Gedanken scharf wie Klingen.
Dann höre ich sie.
Die Stimmen der Wachen.
Lachend.
Unwissend.
> Noch.
Ich richte mich auf.
Mein Körper spannt sich.
Ein Ruck –
und ich stürme los.
Wie ein Sturm breche ich über sie herein.
Der erste Hieb:
zwischen Kehle und Schlüsselbein.
Der zweite:
durch die Rüstungslücke des nächsten.
Der dritte –
braucht keinen zweiten Anlauf.
> Sie fallen.
Ohne Schrei.
Ohne Widerstand.
Drei Wachen.
Drei saubere Schnitte.
Drei Rüstungen,
fast unberührt.
> Ich kämpfe nicht aus Wut.
Ich kämpfe für das Morgen.
Ich wische die Klinge ab
und blicke zurück zu dem Sklaven.
Er hat alles gesehen.
Und in seinen Augen –
der erste Funke Mut.
POV Spartan – Die Schneise der Gerechtigkeit
Je mehr Wärter ich töte,
desto näher rückt die Freiheit.
Nicht nur meine.
Sondern die von Tausenden.
> Jeder Schnitt ein Schritt. Jede Leiche ein Stein auf dem Pfad zur Erlösung.
Ich bewege mich wie ein lautloser Sturm
durch die Wachtürme der Mine.
Meine Hände ruhen auf dem Speer.
Mein Blick – kalt, berechnend, unaufhaltsam.
Die Rüstungen der Gefallenen
– unbeschädigt,
wertvoll –
werden wir brauchen.
Für die Befreiten.
Für die Zukunft.
Für unsere Armee.
Ich töte nicht aus Wut.
Ich töte, weil es notwendig ist.
> Die Sklaverei endet nicht durch Worte. Sondern durch Taten.
Ein Wächter nach dem anderen fällt.
Manche flehen.
Andere kämpfen.
Keiner überlebt.
Meine Klinge kennt keine Gnade.
Nur Gerechtigkeit.
Und dann,
nach einem Dutzend Türme
und einem Dutzend Urteile,
stehe ich endlich vor ihm:
> Dem Oberwärter.
Breite Schultern.
Rüstung mit Gold beschlagen.
Die Peitsche an seinem Gürtel – blutig.
Der Blick – selbstgefällig.
Noch.
Er erkennt mich.
Und ich sehe es:
> Zum ersten Mal in seinen Augen –
Angst.
POV Spartan – Der Blick des Jägers
Die Angst.
Ich sehe sie.
Tief in seinen Augen –
dort, wo sonst nur Arroganz lebte.
> Jetzt ist sie da.
Die Erkenntnis,
dass seine Zeit vorbei ist.
Ich gehe langsam,
Schritt für Schritt,
bis ich direkt vor ihm stehe.
Unsere Blicke treffen sich.
Er will etwas sagen.
Vielleicht ein Befehl.
Vielleicht ein Fluch.
Vielleicht ein Flehen.
Doch ich höre nicht zu.
Ich greife an.
> Schnell.
Präzise.
Unerbittlich.
Mein Speer schnellt vor.
Wie der Zorn aller, die er je gequält hat.
Wie die Antwort auf jeden Peitschenschlag,
den er jemals geführt hat.
Der erste Schlag trifft seine Schulterplatte –
zerschneidet Leder,
reißt durch Kettengeflecht.
Der zweite folgt sofort,
aus der Drehung,
zielt auf seinen Bauch.
Er blockt –
aber zu spät.
Er taumelt.
Ich lasse nicht nach.
> Ich bin nicht hier, um zu reden.
Ich bin hier, um zu beenden.
Ein letzter Schritt.
Ein letzter Stoß.
Die Speerspitze gleitet durch seine Rüstung
und findet ihr Ziel
– genau unter dem Brustbein.
Seine Augen weiten sich.
Ein letzter Blick –
zwischen Schock, Wut und…
Ehrfurcht?
Dann fällt er.
Schwer.
Laut.
Endgültig.
> Der Oberwärter von Tarsan'ul ist tot.
Ich jubelte.
Laut.
Gewaltig.
Ein Schrei, der durch die Schächte hallte
wie ein Donner aus der Tiefe.
Und dann –
brachen die Tore.
Einer nach dem anderen
stürmten meine Gladiatoren herein.
Ketten klirrten – und fielen.
Peitschen blieben stumm.
> Keine Befehle mehr.
Keine Herrscher.
Nur Befreier.
Wir durchstreiften die Mine
wie ein Sturm aus Licht.
Nicht um zu zerstören –
sondern um zu erlösen.
> Jeder Sklave,
der aus der Dunkelheit trat,
trug denselben Blick:
Verwirrung.
Dann Hoffnung.
Dann Tränen.
Und wir gaben ihnen das,
was ihnen niemand je gegeben hatte: Eine Wahl.
Sofort teilten wir sie ein:
> Schmiede –
die das Eisen einst für Ketten schlugen,
nun für Schwerter.
> Heiler –
die Wunden flicken sollten,
nicht Herzen brechen.
> Krieger –
die nie kämpfen durften,
nun bereit, für Freiheit zu sterben.
Timotheus nahm die Heiler unter seine Fittiche,
führte sie mit väterlicher Ruhe in sein Zelt.
„Ich werde sie lehren", sagte er leise,
„wie man Leben rettet –
statt es zu nehmen."
Ameo und Jadé übernahmen die Krieger.
Ihre Blicke scharf,
ihre Bewegungen sicher.
> „Wer sich uns anschließen will –
tritt vor.
Für die Aschenwächter.
Für die Falken der Freiheit."
Und viele traten vor.
Denn der Funke,
den wir einst in Khar-Narûn entzündet hatten,
war nun ein Feuer.
Ein Feuer,
das die Schatten der Mine vertrieb.
Ein Feuer,
das aus Sklaven
eine Armee machte.
POV Spartan – Der Weg zum zweiten Sturm
Ich gehe langsam durch die Reihen der Befreiten.
Gesichter, gezeichnet von Jahren in Dunkelheit –
und doch leuchtet in ihren Augen
etwas, das mächtiger ist als jedes Schwert:
Hoffnung.
> Jeder von ihnen zählt jetzt.
Jeder von ihnen ist ein Versprechen.
Ein Versprechen auf eine neue Welt.
Ich sehe in ihre Gesichter,
spreche zu ihnen mit Blicken,
mit Worten,
mit der Kraft eines Mannes,
der nicht mehr nur für sich lebt.
„Bereitet euch vor," sage ich.
„Die nächste Schlacht steht bevor –
und wir werden sie gewinnen.
Nicht nur mit Waffen.
Sondern mit dem Willen zur Freiheit."
Unser nächstes Ziel ist klar:
Tann'sul.
Die Schwester-Mine.
Größer. Tiefer. Härter bewacht.
Aber auch dort schlagen Herzen,
die vergessen haben,
wie Freiheit sich anfühlt.
> Wir werden sie erinnern.
Denn je mehr Sklaven wir befreien,
desto lauter hallt unser Ruf.
Desto mehr erzittert das Phönix-Imperium
in seinen goldenen Hallen.
Und wenn sie Angst bekommen –
dann ist das gut.
> Denn Angst lässt Reiche bröckeln.
Und auf ihren Ruinen
werden wir bauen.
Ein Land.
Ein freier Staat.
Ohne Ketten.
Ohne Peitschen.
Nur mit Mut.
Und mit mir –
nicht als Herrscher,
sondern als Wächter.
> Der erste König der Sklaven.
POV Ameo – Der Pfeil in den Stein
Wir haben es geschafft.
Die Schlacht um Tarsan'ul –
gewonnen.
Die Ketten – gesprengt.
Die Sklaven – endlich frei.
Und das Beste daran?
Sie schließen sich uns an.
Nicht nur, weil sie müssen –
sondern weil sie glauben.
An Spartan.
An den Traum.
An sich selbst.
Ich trat auf einen Felsen über der befreiten Mine,
blickte in die Gesichter derer,
die eben noch in Dunkelheit lebten –
und nun im Licht der Freiheit standen.
> „Wir werden es schaffen!" rief ich.
„Wenn wir Tann'sul befreien –
das Herz der Steinförderung –
wird das Imperium bluten."
Denn wenn ihre Straßen,
ihre Mauern,
ihre Tempel nicht mehr wachsen können –
wird auch ihr Glaube an die Unbesiegbarkeit
bröckeln.
Jeder Schlag in Tann'sul
ist ein Schlag ins Rückgrat des Imperiums.
> Und wenn das bricht…
brechen auch ihre Lügen.
Ich ballte die Faust.
> „Je mehr Schaden wir anrichten,
desto eher hören sie uns zu."
Und wenn alles vorbei ist –
wenn wir gewonnen haben –
dann reite ich.
Durch die Steppe.
Frei.
So wie früher.
So wie es sein soll.
POV ??? – Der Vergessene Gott
Ich bin... zufrieden.
Denn je stärker Spartan wird,
desto näher kommt er dem,
was ich einst war:
Ein König.
Ein Herrscher.
Ein lebendiger Mythos.
Und das ist es,
was ich brauche.
Was ich verlange.
Anbetung.
> Ein Name auf den Lippen der Massen.
Ein Funke Glaube im Herzen der Verzweifelten.
Ohne das –
ohne Gläubige –
verblasst mein Reich.
Verfällt mein Tempel.
Wird mein Name
zum Staub im Wind.
Doch Spartan...
Er entzündet ein Feuer.
Und in seinem Schatten
wachse auch ich.
> Möge er kämpfen.
Möge er herrschen.
Möge er siegen.
Denn mit jedem Sieg
wächst nicht nur seine Macht –
sondern meine.
POV Erzähler – Der Ruf durch das Land
Die erste Mine ist gefallen.
Tarsan'ul –
die eiserne Ader des Phönix-Imperiums –
verstummt.
Mit ihrem Fall verstummten auch
die Peitschen.
Die Schreie.
Die Ketten.
Über 10.000 Seelen,
einst Eigentum des Imperiums,
jetzt Teil von Spartans Armee.
Nicht nur Waffen wurden geschmiedet.
Sondern Hoffnung.
Hoffnung, dass selbst das Undenkbare
möglich ist.
Noch schweigt das Imperium.
Noch glauben sie,
es sei ein lokales Beben –
nichts weiter.
Aber wenn diese Nachricht
den Weg in die Städte findet,
wenn Händler sie flüstern
und Soldaten sie trinken wie Gift...
Dann wird sich das Blatt wenden.
Dann ist es kein Aufstand mehr.
Dann ist es Krieg.