POV Erzähler
Die Schlacht um die Mine von Tann'sul
ging nicht nur in die Geschichte ein –
sie brannte sich in das Gedächtnis einer ganzen Ära.
Neben der Befreiung von Tarsan'ul
bildet sie das zweite Fundament
unter dem Fall des einst so mächtigen
Phönix-Imperiums.
> Zwei Minen –
zwei Schlachten –
zwei Risse im goldenen Schild der Tyrannei.
Und zugleich:
der Beginn von etwas Neuem.
Ein neues Phönix-Imperium,
nicht mehr gegründet auf Blut und Ketten,
sondern auf Feuer, Mut und Freiheit.
Im Zentrum dieses Umbruchs:
Spartan.
Der König der Sklaven.
Der, der aus dem Staub stieg
und mit nichts als einem Speer
die Welt erschütterte.
Ein Auserwählter?
Vielleicht.
Ein Werkzeug eines verstoßenen Gottes?
Möglich.
Doch gewiss ist nur eines:
> Er hatte sich ein Ziel gesetzt –
und nichts auf dieser Welt
würde ihn davon abbringen:
Jeder Sklave soll frei sein.
POV Spartan
Nach der Schlacht um die Mine von Tarsan'ul
gibt es für uns keinen Stillstand.
Kein Zurücklehnen.
Kein Innehalten.
Denn solange noch Ketten in den Schatten klirren,
solange noch Leben im Namen des Imperiums
sinnlos vergeudet werden –
ist unser Werk nicht vollendet.
Jeder befreite Sklave bedeutet ein gerettetes Leben.
Jede zerbrochene Kette ist ein Schritt näher an die Zukunft,
die ich mir geschworen habe zu schaffen.
Wir kämpfen nicht mehr nur für uns.
Wir kämpfen für alle,
die nie eine Stimme hatten.
Und deshalb…
gehen wir weiter.
Immer weiter.
Egal, wer sich mir in den Weg stellt.
Egal, was für eine Person es ist.
Egal, ob es der Phönix-Kaiser selbst ist
oder das ganze verdammte Imperium.
Wir müssen weiter.
> Für die Mission.
Für die Freiheit.
Für jedes Leben, das in Ketten liegt
und noch nie den Himmel gesehen hat.
Ich werde niemals aufhören, vorwärts zu gehen.
Nicht, solange noch ein einziger Mensch im Schatten lebt.
Nicht, solange das Imperium atmet.
> Mein Ziel ist klar.
Mein Weg ist brennend.
Mein Herz kennt keine Umkehr.
Jeder wird befreit.
Und wenn nicht...
Dann bringe ich das Licht selbst in ihre Dunkelheit.
Mit Speer.
Mit Feuer.
Mit Hoffnung.
POV Jadé – Die Schattenklinge der Rebellion
Als ich die neuen Rekruten durch das Lager der Falken der Freiheit führe, sehe ich es in ihren Augen – Erstaunen. Hoffnung. Ein Funkeln, das einst durch Peitschenhiebe ausgelöscht wurde und jetzt langsam zurückkehrt.
> „Ihr wart Sklaven", sage ich ihnen.
„Jetzt seid ihr unsere Augen. Unsere Klingen im Schatten."
Viele von ihnen hatten nie ein Schwert gehalten. Nie gelernt, leise zu atmen, geschweige denn zu schleichen. Aber das war gestern. Heute… heute sind sie Schüler einer neuen Kunst – der Kunst der Freiheit durch Unsichtbarkeit.
Leise gehen. Im Schatten verschwinden. Beobachten, ohne gesehen zu werden.
Das ist ihre Prüfung. Und ihr erstes Ziel ist klar: Die Mine von Tann'sul.
Eine Festung aus Stein und Leid.
Ein Ort, an dem Hoffnung nur ein Echo war.
> Doch noch ist das Phönix-Imperium blind.
Sie wissen nichts von Tarsan'uls Fall. Noch nicht.
Doch wenn das Eisen ausbleibt… werden sie suchen.
Eine Inspektionseinheit.
Soldaten. Augen.
Zu viele, um sie zu übersehen.
Deshalb müssen wir schneller sein.
Bevor sie begreifen.
Bevor sie handeln.
Wir müssen Tann'sul brechen,
bevor sie sich wappnen.
Und wenn alles nach Plan läuft,
ist es nicht nur eine Mine, die fällt –
> sondern der Glaube an ihre Unbesiegbarkeit.
POV Kaelan – Der gefallene Schild
Ich stehe im Sonnenlicht.
Kein Licht der Paläste.
Kein goldener Glanz des Kaisers.
Sondern das reine, raue Licht der Wüste.
Zum ersten Mal seit Jahren…
atme ich frei.
Die Ketten, die mich einst an den dunklen Stein von Tann'sul banden,
sind fort.
Nicht nur aus Eisen.
Auch aus Schuld.
Ich strecke meine Arme aus,
spüre die Sonne auf der Haut,
den Wind, der mir ins Gesicht schneidet wie ein Messer –
und ich lächle.
> Ich war Kaelan.
Der Schild des Kaisers.
Der Wächter des Phönix.
Treu bis zur Selbstaufgabe.
Und dann…
hat man mich gebrochen.
Wegen eines Gedankens.
Eines Zweifels.
Eines Moments der Menschlichkeit.
Ich wurde verbannt.
Vergessen.
Aber nicht zerstört.
Und jetzt…
hat mir ein Mann, ein Sklave, ein Gladiator…
das gegeben, was der Kaiser mir nahm:
Meine Freiheit.
Nicht mit Versprechen.
Nicht mit Siegeln.
Sondern mit Blut, Feuer und Mut.
Spartan.
> Er hat mich nicht gefragt, wer ich war.
Er hat gesehen, wer ich bin.
Ich schulde ihm mehr, als Worte tragen können.
Und ich werde es ihm zurückgeben –
mit Taten.
„Was immer du brauchst…", murmele ich leise in den Wind.
„Ich werde es bringen."
Die Höfe.
Die Kornkammern.
Die Geheimpfade des Imperiums.
Ich kenne sie alle.
Und ich werde sie brennen lassen.
> Für die Rebellion.
Für Spartan.
Für meine eigene Erlösung.
Der Sand knirscht unter meinen Stiefeln.
Die Sonne brennt wie Schuld auf der Haut.
Doch ich gehe weiter –
nicht als Gefangener,
nicht als Wächter.
> Ich gehe als Rächer.
Als Sammler der Hoffnung.
Hinter mir marschieren die Männer,
die Ameo mir übergeben hat.
Geformt im Sand,
gehärtet durch Ketten,
bereit, dem Feuer der Freiheit zu folgen.
Sie tragen leichte Rüstungen,
gebogene Klingen,
Bögen und Mut.
> Keine Armee.
Eine Klinge im Schatten.
Vor uns liegt ein Kornspeicher des Phönix-Imperiums.
Getarnt als Handelsaußenposten,
bewacht von wenigen,
aber gefüllt mit genug Nahrung,
um eine ganze Armee für Wochen zu versorgen.
Unsere Karren sind bereit.
Unsere Lastentiere leise.
Unser Plan einfach:
Rein. Raus. Keine Überlebenden unter den Wachen. Keine Spuren.
Ich habe diesen Ort selbst mit geplant,
vor Jahren,
als ich noch dem Kaiser diente.
> Jetzt diene ich einem anderen Reich –
einem, das noch nicht geboren ist.
Ich hebe die Hand.
Die Männer halten an.
Vor uns:
die Umrisse des Speichers,
versteckt zwischen Felsen und Wind.
Ich drehe mich zu meinen Männern.
„Heute nehmen wir nicht nur Korn", sage ich leise.
„Heute nehmen wir ihnen die Gewissheit."
„Dass sie sicher sind."
Ich ziehe mein Schwert.
„Heute beginnt der Hunger des Imperiums."
> Der Schwarze Schild ist zurück.
Und er schlägt nicht für den Thron.
Sondern für die Flamme der Freiheit.
POV Kaelan – Der Schwarze Schild der Rebellion
Wir schleichen wie Schatten über heißen Stein.
Die Karren, verborgen hinter Dünen, warten geduldig wie Raubtiere.
Kein Rad quietscht. Kein Huf drückt zu tief.
Wir sind geformt vom Blut der Arena –
und das bedeutet:
Wir wissen, wie man tötet,
und wie man wartet.
> Meine Männer sind keine gewöhnlichen Soldaten.
Sie sind Gladiatoren –
gezähmt von Schmerz, geschärft durch Zorn.
Als wir uns der Kornstation nähern,
erkenne ich sie sofort:
Fünf Soldaten.
Schlecht uniformiert, tun sie so, als wären sie einfache Söldner.
Aber ich sehe es an ihren Bewegungen.
An der Art, wie sie den Eingang im Blick behalten.
Imperiale Hunde in altem Fell.
Ich hebe die Faust.
Meine Männer frieren ein.
Ein stilles Zeichen –
> Zwei Gruppen, flankierend.
Einer bleibt bei mir.
Ich ziehe mein Messer.
Nicht mein Schwert.
Ein Schrei wäre jetzt Gift.
> „Lasst sie nicht rufen. Lasst sie nicht atmen. Lasst sie nur fallen."
Drei... zwei... eins.
Der erste Soldat fällt,
die Klinge zwischen Hals und Schulter.
Kein Laut.
Nur ein dumpfer Aufprall auf heißen Staub.
Der zweite versucht den Speer zu heben –
ein Pfeil trifft ihn unterhalb des Ohrs.
Ein Meisterschuss.
Ich blicke nicht einmal zurück, ich weiß, wer ihn abgeschickt hat.
Die letzten drei?
Sie sehen uns.
Wollen rufen.
Doch Stahl ist schneller als Atem.
Als der letzte auf die Knie sinkt,
blickt er mir noch in die Augen.
> „Warum…?" flüstert er.
Ich beuge mich vor.
„Für jeden Schlag gegen ein Kind. Für jede Kette an einem Hals. Für jede Lüge im Namen eures Kaisers."
Dann ist es still.
Ich richte mich auf.
Winke.
Die Männer bei den Karren beginnen zu laden.
> „Schnell. Dreißig Minuten. Kein zweites Mal."
Der erste Wagen rollt.
Die Nacht gehört uns.
POV Erzähler
Der erste Raubüberfall –
ein Flüstern aus Stahl in der Wüste,
gefährlich, riskant,
doch ein voller Erfolg.
Kaelan, einst ein Mann der Kaiserwache,
jetzt ein Schatten unter der Sonne,
führte die Truppe wie ein General alter Zeiten.
> Keine großen Reden.
Keine Fahnen.
Nur Entschlossenheit –
und der Hunger nach Gerechtigkeit.
Die Soldaten fielen,
leise, präzise,
wie Weizen unter einer scharfen Sichel.
Und was sie mitbrachten,
war nicht nur Nahrung.
Es war Hoffnung.
Säcke voller Hoffnung.
Getreide, Datteln, Trockenfleisch, Wasserkrüge, medizinische Vorräte –
alles sorgfältig verladen,
alles aus imperialen Vorräten entrissen.
> Für das Imperium nur ein kleiner Posten.
Für die Rebellion:
Überleben.
Spartan ließ das Lager feiern –
nicht laut, nicht triumphierend,
aber mit warmem Brot, einem Feuer, und dem Gefühl,
zum ersten Mal in langer Zeit satt zu sein.
Die Kinder lachten.
Die Alten weinten leise.
Und die jungen Kämpfer verstanden:
> Dies war erst der Anfang.
Ein Raubzug.
Ein Signal.
Ein Tritt gegen das Gerüst der Macht.
Und in den Minen,
in den Städten,
in den Schlössern…
flüsterte man:
„Spartan lebt… und er bringt den Hunger zurück."