Sumayas Herz schlug heftig gegen ihre Rippen, ihr Atem kam in ungleichmäßigen Stößen. Sie drehte sich in einem langsamen, verzweifelten Kreis, versuchte zu verstehen, was gerade geschehen war.
Der Übergang war so plötzlich, so unnatürlich gewesen – einen Moment zuvor war sie noch im Schlafsaal des Waisenhauses gewesen, umschlungen von dieser seltsamen, traurigen Frau. Im nächsten Moment war sie hier. Allein, an einem unbekannten, doch unheimlich ruhigen Ort.
Ihr Magen verkrampfte sich, als ihr Blick über die weite Fläche vor ihr schweifte. Ein scheinbar endloses Feld erstreckte sich bis zum Horizont, das hohe Gras wogte in goldenen Wellen unter dem sterbenden Licht der Sonne. Wildblumen blühten in verstreuten Farbausbrüchen, ihre zarten Blütenblätter zitterten in der Brise. Die Luft roch frisch, unberührt, trug nur das leise Summen des Windes.
Es war wunderschön. Sogar friedlich. Aber irgendetwas an diesem Ort fühlte sich... falsch an. Es war zu still. Zu leise.