Dieser Wolf – sie hatte ihn schon einmal gesehen. In ihren Träumen. Derselbe, der ihr Spiegelbild im Teich ersetzt hatte. Dieser durchdringende Blick. Aber warum war er hier? Was geschah? Ihr Verstand überschlug sich. Sie hatte immer an das Leben nach dem Tod geglaubt, aber sie hatte sich nie vorgestellt, dass es so atemberaubend sein würde – so ruhig und unberührt. Aber so hatte sie sich den Tod nicht vorgestellt, und sie konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass etwas nicht stimmte.
Sie setzte sich neben den Wolf und spürte seine mühsamen Atemzüge. Sein Kopf bewegte sich schwach, bevor er auf ihrem Schoß ruhte, als suche er Trost. Schmerz schimmerte in seinen grünen Augen. Ohne nachzudenken bewegte sich ihre Hand, ihre Finger streichelten seinen Kopf in beruhigenden Bewegungen. Es erinnerte sie an etwas – etwas Vertrautes. Der schwarze Wolf. Der aus dem Schulwald.