Hoch über der sterblichen Welt, verborgen hinter Wolken und Sternen, beobachtete Artemis mit verschränkten Armen und einem Sturm der Unruhe, der ihr sonst so beständiges Herz verdunkelte. Ihre silbernen Augen, schärfer als die eines Falken, verfolgten jeden Schritt ihrer Schwester — wie Megan lachte, die Felder pflegte, den Kindern half, die Gebrochenherzigen mit einer bloßen Berührung der Güte heilte.
Selene — jetzt Megan — blühte unter den Sterblichen auf, ihr Herz so strahlend wie eh und je. Aber Artemis konnte sehen, was ihre Schwester sich weigerte zu erkennen: Die sterbliche Welt hatte eine Art, selbst die reinsten Träume in Tragödien zu verwandeln. Hoffnung wurde bitter; Liebe verfiel; gute Absichten pflasterten, früher oder später, den Weg zum Herzschmerz. Sie konnte nur aus dem himmlischen Reich zusehen und stille Gebete flüstern, dass ihre geliebte Schwester die Wahl, auf der sie so hartnäckig bestanden hatte, nicht bereuen würde.