Cassandra~
Ich bin nicht nur weggelaufen – ich bin geflohen.
Vereth verschwamm hinter mir wie ein Fiebertraum durch das regengestreifte Rückfenster des Taxis. Die Stadt war eine Kakophonie aus Stahl und Neon, ein Ort, der vor Geheimnissen und Monstern pulsierte. Und ich hatte mich gerade von dem einzigen in dieser Stadt verabschiedet, der mich je angesehen hatte, als wäre ich keines davon.
Sebastian.
Es war 11 Uhr morgens, als ich die Entscheidung traf. Die Sonne stand hoch und verspottete mich durch die gesprungenen Jalousien seines Schlafzimmers. Er schlief – dank des Fläschchens, das ich in meinem Armband versteckt hatte, eine Dosis, stark genug, um einen Vampir wie ihn außer Gefecht zu setzen. Er hatte sich nicht einmal gerührt, als ich seine Stirn küsste und leise "Entschuldigung" flüsterte.