Blutlinien und Verrat

Zane~

Das Morgenlicht glitt sanft durch die Palastfenster und verbreitete sein warmes Licht über den Marmorboden, als ich mich stöhnend auf die Seite rollte. Red regte sich träge in mir, noch halb schlafend.

„Du bist wieder zu spät ins Bett gegangen", brummte er.

„Ich habe gelesen", murmelte ich laut und rieb mir den Schlaf aus den Augen. „Oder hast du den Stapel Rätsel vergessen, den Papa mir aufgehalst hat?"

Das Bild von Prinzessin Katrinas Gesicht verweilte in meinen Gedanken – diese leuchtend blauen Augen, rotes Haar wie herbstliches Feuer. Und diese unheimliche Vertrautheit, die ich nicht abschütteln konnte. Ich hatte zwei Nächte damit verbracht, darüber zu grübeln, während Abel und Roland nachforschten und ich still meinen Pflichten im Palast nachging, meine Gedanken wirbelten.

Dann war da noch Natalie.