In diesem Moment fixierten Valentinas leuchtend blaue Augen Chloe, ihre Stimme ruhig, aber bestimmt, als sie sprach. "Alles, worüber du gesprochen hast, ist Geld, Chloe. Aber was mit mir passiert, geht nicht um Geld – es geht um Liebe. Es spielt keine Rolle, wo mein Mann schläft, ob unter einer Brücke oder in einem Palast, solange er mich liebt. Und weißt du was? Er hat es bewiesen. Er würde nicht einmal das Geld eines anderen Mannes annehmen, um für mich zu sorgen."
Ihr Blick wurde schärfer und durchbohrte Chloes selbstgefälliges Auftreten. "Aber hier bist du, redest über Nettovermögen und Reichtum und sagst indirekt, dass du Liam Zacharys Geld heiratest – nicht Liam Zachary selbst."
Als er Valentinas Worte hörte.
Liams Gesicht rötete sich, die Anspannung in seinem Kiefer war sichtbar, als er sich unbehaglich bewegte. Auch Chloe geriet ins Wanken, ihr früheres Selbstvertrauen bröckelte unter Valentinas gezielten Worten.
Chloe erholte sich schnell, obwohl ihr Ton jetzt eine scharfe Kante der Defensive trug.
"Es ist gut, einen verantwortungsvollen Ehemann zu haben, Valentina", schnappte sie. "Keinen Hochstapler. Jemand, der sich nicht einmal ein Brot leisten kann, behauptet, er könne eine ganze Bäckerei kaufen. Zumindest ist Liam kompetent – kein Betrüger wie dein sogenannter Ehemann."
Sofort richtete sich Liam auf, sein Gesichtsausdruck versteifte sich, als er zu Chloe blickte.
"Das reicht", sagte er bestimmt, seine Stimme leise, aber befehlend.
"Hör auf, deine Schwester anzugreifen."
Chloes Mund öffnete sich, als wolle sie widersprechen, aber Liam wartete nicht auf ihre Antwort. Stattdessen wandte er sich an Valentina, sein Ton wurde sanfter.
"Ich wünsche dir ein glückliches Eheleben, Valentina."
Er drehte sich zum Gehen, zog Chloe leicht am Arm, aber Valentinas Stimme durchschnitt die Luft und brachte beide zum Stehen.
"Liam mag das Geld haben", sagte sie mit gleichmäßigem Ton, "und er mag kompetent sein. Aber sag mir, Chloe – was bringst du mit an den Tisch?"
Sofort wirbelte Chloe herum, ihr Gesicht vor Wut gerötet.
"Was ich an den Tisch bringe?", wiederholte sie, ihre Stimme wurde lauter.
"Ich sage es dir. Ich werde Liam Zacharys Imperium noch mehr Reichtum hinzufügen. ZRK startet ein riesiges Projekt, und dank der familiären Beziehung zu ZRK habe ich einen guten Teil dieses Deals für ihn gesichert. Nicht nur die Verträge und das Geld – ich bringe Wert, Valentina."
Dann trat sie näher, ihr Gesichtsausdruck giftig.
"Und mehr als das, sieh mich an. Mein Körper ist makellos, ein Diamant, für den jeder Mann sterben würde. Anders als du, Valentina, die nur Elend in das Leben ihres Mannes bringen wird. Sieh dich an – du bist erbärmlich. Du stinkst, um Gottes willen!"
Chloes Stimme zitterte vor Wut, ihre Worte schnitten wie ein Messer. Aber Valentina zuckte nicht zusammen. Stattdessen lächelte sie, die Art von Lächeln, das von stillem Triumph sprach.
"Und dennoch", sagte Valentina leise, ihre Stimme wie eine stetige Strömung unter dem Sturm von Chloes Zorn, "bin ich trotz allem diejenige, die verheiratet ist."
Als er hörte, was Valentina gerade gesagt hatte.
Chloes Mund hing offen, ihr Schock spiegelte sich in Liams weit aufgerissenen Augen. Er hatte gedacht, Chloes scharfe Worte würden Valentina sprachlos machen, aber er lag falsch. Valentina stand fest, ihre ruhige Haltung durchschnitt die Spannung wie eine Klinge.
"Du sagst, ich füge nichts hinzu außer Elend", fuhr Valentina fort, ihre Stimme ruhig und gemessen. "Dennoch hat mein Mann mich geheiratet. Das ist bedingungslose Liebe. Anders als du, Chloe – du musst gut aussehen, du musst mehr Geld zum Leben deines Mannes hinzufügen, um dich in deiner Ehe sicher zu fühlen. Aber was passiert, wenn du diese Dinge, die du hinzufügst, nicht behalten kannst? Was, wenn du keine weiteren Deals für Liam sichern kannst? Was, wenn du deine Diamanthaut verlierst? Und was, wenn Liam sein Nettovermögen verliert?"
Ihre leuchtend blauen Augen bohrten sich in Chloe, unnachgiebig.
"Was passiert dann? Wird eure Ehe auseinanderfallen? Denn nach allem, was du gesagt hast, klingt es, als gäbe es nichts anderes, was sie zusammenhält."
In diesem Moment errötete Chloes Gesicht vor Wut, ihre Fassung bröckelte unter dem Gewicht von Valentinas Worten. Ihre Fäuste ballten sich fest an ihren Seiten, zitternd vor Zorn.
"Du kleine Hexe!", spuckte sie, trat vor, ihre Hand erhoben, um Valentina zu ohrfeigen.
Aber bevor ihre Hand Kontakt aufnehmen konnte, fing Raymonds Griff ihr Handgelenk in der Luft. Seine Bewegung war schnell, seine rotgeränderten Augen kalt, als sie sich auf Chloe richteten.
Allerdings sagte er nichts, aber seine Anwesenheit allein reichte aus, um sie erstarren zu lassen.
Sofort trat Liam einen Schritt vor, sein Gesicht von Unsicherheit umwölkt, aber bevor er handeln konnte, legte Raymonds Vater eine feste Hand auf seine Schulter.
Der Griff des älteren Mannes war täuschend leicht, aber der Blick in seinen Augen ließ Liams Blut gefrieren. Die Warnung war unverkennbar.
"Denk nicht einmal daran", sagte Raymonds Vater leise, seine Stimme ruhig, aber mit einer Schärfe, die Liam einen Schauer über den Rücken jagte.
Allerdings zögerte Liam, sein Selbstvertrauen erschüttert.
Er trat instinktiv zurück, seine Hände leicht erhoben in einer Geste der Kapitulation.
Als sie erkannte, dass Liam ihr nicht zu Hilfe kommen würde, riss Chloe ihr Handgelenk aus Raymonds Griff und stolperte rückwärts, starrte Valentina mit Gift in den Augen an. Ihre Stimme war scharf, aber ihre Worte stockten.
"Wir werden sehen, wer am Ende wie ein Hund bettelt."
Als die Spannung in der Luft hing, fuhr ein Taxi zum Callum-Anwesen vor. Ohne ein Wort nahm Raymond sanft Valentinas behandschuhte Hand, seine Berührung fest, aber rücksichtsvoll, und führte sie zum Fahrzeug. Seine Bewegungen waren bedacht, als ob er sie vor dem Gewicht der Blicke und des Geflüsters um sie herum abschirmen würde.
Bevor sie in das Taxi stieg, drehte sich Raymonds Mutter zu Chloe um, ihr Gesichtsausdruck ruhig, aber ihre Worte schneidend. "Du wirst diejenige sein, die bald wie ein Hund betteln kommt", sagte sie, ihre Stimme gleichmäßig und unerschütterlich.
Chloes Gesicht verzerrte sich vor Wut, und sie stürzte nach vorne, bereit zur Vergeltung. Aber Liam packte ihren Arm und beugte sich nahe zu ihr, um zu flüstern: "Lass es. Da ist etwas Seltsames an ihm und seiner Familie. Sie sind nicht normal – sie sind verrückte Leute, und ich wäre nicht überrascht, wenn sie planen, dein Gesicht zu zerstören, denk daran, unsere Hochzeit steht bald bevor."
Als sie Liam hörte, erstarrte Chloe, ihre Wut wurde vorübergehend durch Unbehagen ersetzt. Ihre Lippen öffneten sich, als wolle sie widersprechen, aber sie bemerkte den Blick in Liams Augen und verstand seine Worte. Widerwillig trat sie zurück, ihre Fäuste fest an ihren Seiten geballt, während sie zusah, wie Raymonds Familie in das Taxi stieg.
Der Motor brüllte auf, und das Taxi begann wegzufahren.
Drinnen war die Stille schwer, nur unterbrochen vom Brummen des Autos. Valentina bewegte sich leicht, ihre leuchtend blauen Augen huschten zu Raymond.
"Du hättest das Geld nehmen sollen", sagte sie plötzlich, ihr Ton sanft, aber bestimmt.
"Dieses Geld gehört praktisch mir. Und ehrlich gesagt, ich hätte mehr als das verdient für alles, was ich durchgemacht habe, nur um zu heiraten."
Raymond blickte zu ihr, sein Gesichtsausdruck ruhig.
"Wolltest du wirklich, dass ich dieses Geld nehme?"
Valentina zögerte, das Gewicht seiner Frage legte sich über sie. Schließlich schüttelte sie den Kopf. "Nein", murmelte sie, ihre Stimme diesmal leiser.
"Deshalb habe ich es nicht getan", sagte Raymond einfach, sein Ton frei von Arroganz, nur schlichte Ehrlichkeit. "Ich brauche ihr Geld auch nicht."
Für einen Moment beanspruchte die Stille wieder den Raum, nur unterbrochen vom rhythmischen Geräusch der Reifen auf der Straße.
Dann sprach Valentina wieder, ihre Stimme jetzt sanfter, fast zögernd. "Danke", sagte sie, ihre Worte an Raymond und seine Familie gerichtet. "Für alles."
Raymonds Mutter drehte sich leicht in ihrem Sitz und schenkte Valentina ein kleines Lächeln, sagte aber nichts.
Als das Taxi sich einer Kreuzung näherte, richtete sich Valentina auf, ihre leuchtend blauen Augen auf die Straße vor ihnen gerichtet. "Ihr könnt mich an der nächsten Kreuzung absetzen", sagte sie.
Die Bitte überraschte alle, aber Valentinas Ton ließ keinen Raum für Diskussionen.
Sie hatte darüber nachgedacht. Damals, als sie noch unter dem Dach ihrer Familie lebte, hatte sie es geschafft, einen kleinen Geldbetrag auf einem geheimen Konto beiseite zu legen – Geld, von dem ihre Familie nichts wusste.
Sie hatte sich geschworen, es dem Mann zu geben, der sie heiraten würde, aber nur, wenn er und seine Familie sich als würdig erweisen würden.
Raymond und seine Familie hatten sich nicht nur als würdig erwiesen – sie hatten ihre Erwartungen übertroffen. Und jetzt war sie bereit, ihr Versprechen zu halten.
In diesem Moment zitterte Valentinas behandschuhte Hand, als sie ein gefaltetes Stück Papier aus ihrer Tasche zog.
Ihre Bewegungen waren langsam, bedacht, als ob das Gewicht der Entscheidung an ihren Fingerspitzen haftete. Als sie es vorsichtig entfaltete, enthüllte sie einen Scheck, dessen Zahlen sie wie eine stille Erinnerung an ihre Verzweiflung anstarrten.
"Es sind zweihundertfünfzigtausend Dollar", sagte sie, ihre Stimme gleichmäßig, aber hohl. Sie reichte ihn Raymond. "Nimm ihn. Setz mich an der nächsten Haltestelle ab."
Raymond warf nicht einmal einen Blick auf den Scheck. Stattdessen drehte er leicht den Kopf, seine rotgeränderten Augen verengten sich, als er sie studierte. "Damit du Selbstmord begehen kannst?", fragte er, seine Stimme ruhig, aber schneidend.
Sofort erstarrte Valentina, ihr Atem stockte in ihrer Kehle. Für einen Moment konnte sie nicht antworten, konnte sich nicht bewegen, als ob seine Worte in die Tiefen ihrer Seele gereicht und ihre dunkelsten Gedanken ans Licht gezerrt hätten.
"Wie willst du das letzte Lachen haben, wenn du es jetzt durchziehst?", fuhr Raymond fort, sein Ton unnachgiebig.
"Willst du nicht sehen, wie deine Schwester zu dir zurückkriecht und um Vergebung bettelt?"
Seine Worte waren scharf, gezielt, und sie trafen Valentina wie ein Schlag.
"Willst du nicht der Schlüssel zum Vermögen der Callum-Familie sein?", drängte Raymond weiter.
"Die Kontrolle über alles zu übernehmen, von dem sie dachten, du würdest es nie haben? Zusehen, wie sie alle vor dir knien und dich anflehen, sie zu retten, wenn ihre Welt zu bröckeln beginnt?"
In diesem Moment weiteten sich ihre Augen, Tränen sammelten sich, als sie den Scheck fester in ihrer Hand hielt.
Er sprach nicht nur. Es war, als ob er direkt durch sie hindurchsah, als ob er den Krieg kannte, der in ihr tobte – die Verzweiflung, die Wut und die flackernde Hoffnung, die sie zu löschen versucht hatte.
"Willst du nicht wieder die Welt beherrschen?", fragte Raymond, seine Stimme wurde sanfter, blieb aber fest.
"Die Frau zu werden, über die vor zehn Jahren alle gesprochen haben? Diejenige, die Bewunderung befahl, nicht Mitleid?"
Sofort öffneten sich Valentinas Lippen, aber die Worte blieben ihr im Hals stecken.
Sie wusste nicht, wie sie ihm antworten sollte. Woher wusste er das? Wie konnte er das möglicherweise wissen?
Raymonds Blick schwankte nicht.
"Diesmal", sagte er, seine Stimme leiser, "wäre es anders. Diesmal würdest du es zu deinen Bedingungen tun. Willst du nicht wieder die Frau sein, über die sie sprechen – diejenige, die ihre eigene Geschichte schreibt?"
In diesem Moment flossen die Tränen nun über, streiften ihre leuchtend blauen Augen, als sie ein gebrochenes Lachen ausstieß. Es war leise, bitter und zittrig, als ob das Gewicht von allem, was sie in sich vergraben hatte, durch die Oberfläche brach.
"Das kann nie wieder passieren", flüsterte sie, ihre Stimme zitterte, als sie den Kopf schüttelte und den Scheck fest an ihre Brust drückte.
Dann wandte sich Raymond wieder der Straße zu, seine Stimme beiläufig, aber bestimmt, als er sprach. "Verkauf dich niemals selbst unter Wert", sagte er. "All das wird geschehen – vorausgesetzt, du bleibst am Leben."