KAPITEL 9

In diesem Moment fiel der Raum in eine unbehagliche Stille, die Führungskräfte tauschten unsichere Blicke aus, ihre Zögerlichkeit war spürbar. Cecilias scharfe Augen schweiften über ihre Gesichter, ihre Geduld wurde mit jeder verstreichenden Sekunde dünner.

"Da Sie nichts zu sagen haben," sagte sie kalt und durchbrach die Spannung, "lassen Sie mich es Ihnen einfach machen." Sie richtete sich in ihrem Stuhl auf, ihre Stimme fest und befehlend. "Kündigen Sie an, dass das Jonah Handelszentrum einen Mega-Milliarden-Dollar-Investitionsplan veröffentlichen wird. Streuen Sie das Gerücht, dass es sich um fünfzig Milliarden Dollar handelt. Lassen Sie die Welt darüber reden. In Wirklichkeit wird die tatsächliche Summe siebzig Milliarden Dollar betragen."

Sofort klappten die Kiefer aller Führungskräfte im Raum gleichzeitig herunter. Die schiere Dreistigkeit der Ankündigung ließ sie fassungslos zurück.

Das Jonah Handelszentrum, mit einem Wert von neunzig Milliarden Dollar, würde fast sein gesamtes Vermögen in diesen Plan investieren. Es war nichts weniger als atemberaubend.

In diesem Moment erhob sich Cecilia anmutig von ihrem Sitz, ihre Bewegungen langsam und bedacht. Sie ließ das Gewicht ihrer Worte im Raum wirken, bevor sie wieder sprach.

"Und noch eine Sache," sagte sie, ihre Stimme scharf wie eine Klinge.

"Ich möchte jedes einzelne Dokument über die Unternehmen, die derzeit unter unseren bisherigen Investitionsplänen stehen, innerhalb der nächsten dreißig Minuten auf meinem Schreibtisch haben."

Ihre Augen verengten sich, ihr Ton wurde eisig.

"Wenn Sie mit etwas so Einfachem nicht umgehen können, werde ich das gesamte Führungsteam entlassen. Sie waren nutzlos, als ich hier hereinkam, und ich werde nicht dulden, dass Sie wieder nutzlos sind."

Das gesamte Gebäude brach in Chaos aus, sobald Cecilia das Meeting verließ.

Führungskräfte beeilten sich, die erforderlichen Dokumente zu sammeln, ihre Panik war in den hastigen Schritten und geflüsterten Auseinandersetzungen zu hören, die durch die Flure hallten. Niemand wollte sich Cecilias Zorn stellen oder seine Position riskieren.

Genau nach dreißig Minuten betrat Cecilia ihr Büro. Ihre scharfen Augen scannten den makellosen Raum und entdeckten sofort eine junge Dame, die nervös in der Nähe ihres Schreibtisches stand. Die Hände der Frau zitterten, als sie einen großen Stapel Dokumente trug und sie vorsichtig auf die polierte Oberfläche legte.

Dann hob Cecilia eine Augenbraue und bemerkte das Fehlen jeglicher Führungskräfte.

"Also," sagte sie kühl, ihre Stimme durchschnitt die Stille, "die mächtigen Führungskräfte hatten zu viel Angst, diese selbst zu bringen?"

Als sie hörte, was Cecilia gerade gesagt hatte.

Die junge Frau schluckte schwer, ihr Gesicht blass.

"Ja, gnädige Frau," stammelte sie.

Cecilia trat näher, ihr durchdringender Blick auf die Frau gerichtet. Nach einem Moment der Stille sprach sie wieder, ihr Ton bedacht.

"Wie würde es Ihnen gefallen, eine Führungskraft zu sein?"

Die Augen der Frau weiteten sich, Schock flackerte über ihr Gesicht. Bevor sie eine Antwort formulieren konnte, winkte Cecilia abweisend mit der Hand.

"Es ist beschlossen," sagte sie bestimmt. "Von diesem Moment an sind Sie eine Führungskraft. Sie werden mich persönlich betreuen, wann immer ich dieses Unternehmen besuche."

Das Gewicht von Cecilias Worten lastete auf der Frau wie ein Felsbrocken. Sie stand wie erstarrt da, unsicher, ob sie sich begeistert oder verängstigt fühlen sollte. Ihre Stimme versagte, als sie versuchte zu antworten, aber keine Worte kamen.

Die Realität ihrer neuen Position dämmerte ihr, und sie erkannte, dass es kein Entkommen gab.

Sie hatte die Dokumente geliefert, um Cecilias Zorn zu vermeiden, aber jetzt war sie an die Quelle dieses Zorns gebunden.

Sofort öffneten sich ihre Lippen zu einem schwachen Lächeln, obwohl ihre Augen ihren inneren Aufruhr verrieten. Dies war keine Beförderung – es war ein Urteil, das wusste sie.

Ein Leben unter Cecilias scharfer Kontrolle versprach keinen Frieden.

Cecilias Blick verweilte noch einen Moment länger auf ihr, bevor sie sich dem Stapel Papiere zuwandte.

Die junge Frau stand da, hin- und hergerissen zwischen Dankbarkeit und Furcht, als die Erkenntnis einsank – sie hatte sich gerade für ein Leben auf Eierschalen eingeschrieben.

In diesem Moment brachte sie endlich ein schüchternes hervor.

"Danke, gnädige Frau," und drehte sich um, um zu gehen, ihre Schritte schnell und zittrig.

"Warten Sie," Cecilias kalte Stimme durchschnitt die Luft und ließ sie in ihren Spuren erstarren. Die Frau drehte sich zurück, ihr Gesicht blass vor Angst.

"Ich brauche Sie, um all diese Dokumente zu kopieren und sie mir innerhalb der nächsten Stunde zukommen zu lassen," befahl Cecilia, ihr Ton ließ keinen Raum für Verhandlungen.

Die Frau nickte schnell und hielt den Stapel Papiere fest.

"Ja, gnädige Frau," stammelte sie und eilte aus dem Büro, als hinge ihr Leben davon ab.

Genau eine Stunde später kehrte sie zurück, die ordentlich kopierten Dokumente in ihren Armen gestapelt. Sie legte sie auf Cecilias Schreibtisch, ihr Atem noch ungleichmäßig vom Eilen, um die Frist einzuhalten.

Dann blickte Cecilia von ihrem Telefon auf und deutete auf die Papiere.

"Packen Sie sie ein," sagte sie kurz angebunden. "Ich werde sie zu Hause lesen."

Sofort gehorchte die Frau, organisierte sorgfältig die Dokumente, bevor sie sie zu Cecilias Auto trug, das vor dem Gebäude parkte. Sie kämpfte mit dem Gewicht der Akten, schaffte es aber, alles in den Kofferraum zu laden.

Als sie fertig war, reichte Cecilia ihr ein gefaltetes Stück Papier.

"Bringen Sie das zur Kasse," sagte Cecilia beiläufig und stieg in den Fahrersitz, ohne einen weiteren Blick.

Die Frau sah zu, wie Cecilia davonfuhr, Neugier nagte an ihr. Sie entfaltete das Papier, und ihre Augen weiteten sich ungläubig. Es war eine Notiz, die sie autorisierte, eine Million Dollar abzuheben. Ihre Hände zitterten, als sie es noch einmal las, ihre Emotionen eine Mischung aus Schock und Dankbarkeit.

Cecilia, unwissend – oder vielleicht unbekümmert – über die Reaktion der Frau, fuhr zurück zum Anwesen. Sie kam gerade an, als Charles in die Einfahrt fuhr, sein Auto rollte neben ihrem zum Stehen.

Die beiden stiegen aus ihren Fahrzeugen aus, beide trugen Stapel von Papieren.

Jedoch lächelte Charles Cecilia an, aber sie schenkte ihm nicht einmal einen Blick.

Sie ging direkt in das Anwesen.

Einmal drinnen, gingen sie direkt zu Raymonds Büro und legten die Dokumente auf seinen Schreibtisch.