(Zeitstille Welt, Eine Verlorene Konklave, Leos Perspektive)
Leo bewegte sich zunächst nicht.
Er stand einfach da, die Fackel noch in der Hand, und starrte das Wandgemälde an – genauer gesagt, den Drachen – denn etwas an der Art, wie er der Sonne zugewandt war, so anders als die anderen, nagte am Rand seiner Gedanken wie ein Flüstern, das er noch nicht ganz hören konnte.
Während er den Drachen anstarrte, spürte Leo, wie seine Unruhe zu wachsen begann. Es war keine Angst, auch keine Ehrfurcht. Es war etwas viel Seltsameres.
Ein leises, unerklärliches Ziehen kroch durch ihn, zerrte an den Rändern seiner Seele und ließ das Blut in seinen Adern wärmer fühlen als es sollte, als ob etwas Uraltes und lange in ihm Begrabenes zu erwachen begann.
'Das... ist nicht normal', dachte er und riss seinen Blick endlich los, während er sich umdrehte und langsam den Rest des Raumes mit frischen Augen scannte, denn je mehr er schaute, desto mehr entdeckte er.