Kapitel 33 – Das Ranking (3)
"HAHAHAHA! Du—wie heißt du? Lass uns Freunde sein!"
Rouge lachte, als ihr Körper durch die Luft geschleudert wurde, zurückgeworfen von einem von Malriks grotesken untoten Riesen.
Blut strömte aus ihrem Mund, ihre Gliedmaßen waren gebrochen und mit blauen Flecken übersät. Aber es kümmerte sie nicht.
Denn jeder Tropfen Blut machte sie stärker.
Jede Wunde—jeder Moment am Abgrund—erweckte etwas Tieferes in ihr.
Malrik grinste, stand aufrecht da, während sich Verwesung um seine Füße ausbreitete. Sein blaues Haar flatterte wild.
"Ich bin Malrik. Ja... lass uns Freunde sein."
Er hob seine Hand.
"Kommt hervor, meine Untoten. Dient eurem Herrn."
Ein Portal aus Schatten öffnete sich, und Untote strömten wie ein Schwarm heraus. Riesige Skelette mit brennenden grünen Augen, missgebildete Bestien, verdrehte Ritter—Dutzende von ihnen. Als ob sie in einem anderen Reich immer gewartet hätten.
Die Menge tobte.
Rouges Lächeln wurde breiter, etwas Urtümliches glänzte in ihren Augen.
Und zum ersten Mal zog sie eine Waffe—
Zwillings-Panzerhandschuhe, schwarz geschmiedet mit blutroten Adern, die durch sie pulsierten.
"Bist du bereit, wandelnde Leiche?" flüsterte sie.
Malrik grinste mit demselben wahnsinnigen Lächeln. "Komm her."
BOOOOOOM!
Der Boden riss auf, als Rouge nach vorne schoss, ihre Faust zog einen blutroten Bogen hinter sich her.
Ein Hagel aus Blutspeeren brach in der Luft aus—Dutzende von ihnen—abgefeuert auf Malrik und seine Armee.
Malrik machte einfach eine Geste, und seine Untoten schirmten ihn ab, fingen den Angriff ab wie treue Diener, die sprangen, um den Schlag einzustecken.
Das Schlachtfeld verwandelte sich in Chaos. Blut explodierte. Gliedmaßen flogen. Untote wurden zerfetzt, nur um ersetzt zu werden. Rouge kämpfte wie ein besessenes Biest—unerbittlich, explosiv, völlig brutal. Eine Mischung aus Kampfkunst-Meisterschaft und Blutmanipulation.
Aber Malrik... er war ein Nekromant.
Nicht irgendein Nekromant.
Eine Ein-Mann-Armee.
Sein Mana schien endlos. Sein Wille unzerbrechlich. In dem Moment, in dem ein Untoter fiel, nahm ein anderer seinen Platz ein. Er ertränkte sie mit Leichen.
Und so wurde es ein Zermürbungskrieg.
Und niemand gewinnt einen Zermürbungskrieg gegen einen Nekromanten.
…
Schließlich brach Rouge auf dem Boden zusammen, ihre Brust hob und senkte sich, Blut verkrustete ihre Haut. Ihre Augen starrten zum Himmel, weit geöffnet, ein schiefes Grinsen in ihr Gesicht genäht.
Malrik ging zu ihr und bot ihr eine Hand an. "Du bist ein Monster, Rouge. Wenn du an deiner Ausdauer arbeitest, werde ich beim nächsten Mal derjenige sein, der Probleme hat."
Rouges Grinsen wurde noch breiter.
"Ich liebe diese Schule... ich habe vielleicht gerade einen Orgasmus. Ich will jeden Tag kämpfen, den ganzen Tag, für immer."
Malrik blinzelte, dann schüttelte er den Kopf. "Du bist verrückter als ich."
"GEWINNER: MALRIK."
Er bot ihr wieder seine Hand an.
Diesmal ergriff Rouge sie, ihre blutigen Finger verschränkten sich mit seinen. Sie gingen zusammen zurück—zwei Wahnsinnige, Seite an Seite.
Die Menge explodierte.
"JAAAA!! ZWEI WAHNSINNIGE ZUSAMMEN!!"
"NEEEIN MEINE ROUGE!! KÄMPF LIEBER GEGEN MICH!!"
Noah beobachtete das Chaos von oben, sein Gesichtsausdruck unlesbar.
Malrik und Rouge... diese beiden waren im Roman immer eng miteinander verbunden. Es fängt schon an.
Er lehnte sich zurück, unbesorgt.
Er hatte kein Interesse daran, dieser blutdurstigen Frau nahe zu sein.
Zu viel Ärger.
Er hatte bereits genug Probleme.
Dann—sein Name hallte wider.
"NÄCHSTER KAMPF: YUKI GEGEN NOAH!"
Noah blinzelte.
Ah. Das war etwas anderes.
…
Ihm gegenüber stand in der Arena ein Mädchen mit orangefarbenem Haar, passenden Augen und einem Katana auf dem Rücken.
Yuki.
Ein Schwert-Wunderkind?
Nein. Dieses Wort wurde ihr nicht gerecht.
Sie war kein Wunderkind. Sie war ein Phänomen. Ein Monster mit einer Klinge.
Und absolut ahnungslos in allen anderen Aspekten des Lebens.
'Hoffentlich macht sie das leichter zu gewinnen...' dachte Noah und versuchte, optimistisch zu bleiben.
Er trat vor, seine Stimme ruhig.
"Hallo. Ich bin Noah Weberherz. Schön, dich kennenzulernen. Lass uns einen freundschaftlichen Übungskampf haben?"
Yuki starrte ihn an.
"Yuki," antwortete sie tonlos. "Ja. Freundschaftlicher Übungskampf."
Seine Lippe zuckte.
'Jup. Das wird anstrengend.'
…
"BEGINNT!"
Yuki zog ihr Schwert.
Und in dem Moment, als sie es tat—
Explodierte ihre Aura.
Sie war messerscharf. Die Art von Präsenz, die allein durch ihre Existenz schneidet. Selbst in ihrer Nähe zu stehen fühlte sich an, als stünde man in einer Klinge.
Sie senkte sich in eine Haltung. Konzentriert. Still.
Noah bewegte sich nicht. Er wollte es mit eigenen Augen sehen.
Im Roman war sie für eine Sache bekannt:
Eine Haltung.
Eine Technik.
Ein Schnitt.
Und dann—
Ihre Stimme hallte wider, so ruhig wie ihre Klinge tödlich war.
"Ein-Schlag-Technik — Schnitt des Raumes."
Keine Warnung.
Kein Aufbau.
Nur—
SCHNITT.
Und der Angriff war da.
Nicht durch den Raum reisend—einfach am Endpunkt existierend. Der Schnitt ignorierte die Distanz, als wäre er schon immer vor ihm gewesen.
Noahs Instinkte schrien. Er errichtete eine Eiswand vor sich.
SCHNITT!
Das Eis zersplitterte sofort. Und Blut sickerte aus Noahs Handfläche.
Die Menge keuchte.
"Was war das?!"
"Hat sie gerade... die Distanz umgangen?!"
"Dieses Mädchen ist unwirklich..."
Aber in dieser Akademie, wo Kinder mit A-Rang und S-Rang Talenten wie mit Spielzeugen hantierten, sollte niemand schockiert sein.
Und doch—
Yuki sagte nichts. Ihre Augen veränderten sich nicht.
Sie senkte sich wieder in die Haltung.
Noah verengte seine Augen.
Diesmal bewegte sie sich schneller.
"Ein-Schlag-Technik — Der Schwere Schnitt."
SCHNITT!!
BOOOM!!!
Die Kraft drückte nach unten. Noahs Knie trafen auf den Boden.
Ein erstickender Druck lastete auf ihm, als wäre ein Berg auf seine Schultern gestürzt.
"Das ist absurd..."
Er blickte zu Yuki auf, ihr Blick immer noch stumpf und distanziert. Ihr Gesichtsausdruck änderte sich nie.
Noah lächelte trotz des Drucks.
"Okay. Du willst es ernst?"
Er hob seine Hand.
"Eis-Lotusblüten."
Sofort erblühten Dutzende zarter Eis-Lotusblüten rund um die Arena, schwebend, drehend in stiller Schönheit.
Die Menge starrte in Ehrfurcht. Mädchen funkelten vor Bewunderung.
Aber Yuki...
Ihre Augen weiteten sich—nur leicht.
Noah sah die Reaktion.
Er flüsterte—
"Explodiere."
BOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOM!!
Die Arena wurde weiß.
Alles wurde zu Eis.
—Ende von Kapitel 33—