Kapitel 36: DU HAST ES GESAGT!

Kapitel 36 – DU HAST ES GESAGT!

Die Szene war brutal.

Elijah stand über seiner Schwester, mit unlesbarem Gesichtsausdruck, während Flammen um ihre reglose Gestalt knisterten. Die Menge, einst laut, war in eine unbehagliche Stille verfallen. In seinen Augen lag keine Gnade – nur Gerechtigkeit, verdreht und glühend heiß.

Einige flüsterten, dass sie ihn verstanden. Dass sie seinen Schmerz fühlten. Die Demütigung, die Einsamkeit, die Gewalt, die er ertragen hatte – es ergab Sinn.

Aber andere?

Sie schauten mit Abscheu zu.

"Was für ein Held. Was für ein Auserwählter," murmelte Malrik, seine Stimme ein leises, giftgetränktes Höhnen. "Wie widerlich."

Neben ihm stand Rouge – die normalerweise wie eine Wahnsinnige bei jedem Anzeichen von Blut grinste – steif da, mit angespanntem Kiefer. Sie mochte Kämpfe. Sie mochte Herausforderungen. Das hier? Das war Folter.

Elisabeth zuckte nicht zusammen. Ihr Blick blieb unlesbar auf Elijah gerichtet. Sie kümmerte sich nicht wirklich um Patricia. Sie kümmert sich nur um den Auserwählten der Göttin.

Leona hingegen lächelte, als wäre sie gerade frisch verliebt.

Und schließlich –

"Das reicht."

Damons Stimme war nicht laut, aber sie schlug ein wie ein Donner. Die Flammen erloschen augenblicklich.

Elijah bewegte sich zunächst nicht. Seine goldenen Augen trafen auf Damons, immer noch brennend.

Dann schnalzte er mit der Zunge und wandte sich ab.

Patricia schrie nicht. Sie konnte nicht. Ihr Körper zuckte in unnatürlichen Krämpfen, bedeckt mit verkohlten Verbrennungen. Ihr Geist? Wer wusste, ob er noch da war.

Die Sanitäter eilten herbei.

"GEWINNER: ELIJAH!"

Die Menge brüllte – aber irgendetwas stimmte nicht. Die Jubelrufe trugen keine Freude. Es war Furcht. Ehrfurcht. Unbehagen.

Damon trat vor. "Wir haben jetzt unsere Top Acht. Von hier an beginnen die wahren Spiele. Der Dekan, eure zukünftigen Lehrer – sie schauen zu."

"Ihr könnt die Gunst eurer zukünftigen Lehrer gewinnen, wenn ihr euch gut schlagt."

Noah hob seine Hand, als wäre er im Unterricht. "Was ist mit der Gunst des Dekans? Ist die auch zu haben?"

Damon hob eine Augenbraue. "Technisch gesehen, ja. Aber ich habe es noch nie erlebt. Und lasst mich eines klarstellen – diese Akademie hat Genies gesehen, die erschreckender waren als ihr."

Noah grinste. "Herausforderung angenommen."

Damon seufzte. "Nächster Kampf – Sophie gegen Aiden."

"OUAAHHH!! PRINZESSIN PRINZESSIN!!"

Die Menge erwachte wieder zum Leben.

Noah wandte sich Sophie zu. "Selbstvertrauens-Check?"

"Hundert Prozent." Sie blinzelte nicht einmal.

Er trat näher und legte einen Arm um ihre Taille – zog sie an sich. Vor aller Augen.

Vor Elijah, der bereit schien, ihn in Stücke zu schneiden.

Vor dem Kaiser, der in diesem Moment die Palastmauern mit purer Wut zum Beben brachte.

Aber Noah war das egal. Dies war nicht nur eine Umarmung.

Es war ein Anspruch.

Sophie versteifte sich zunächst – dann lehnte sie sich an ihn. Sie wusste, was das bedeutete.

"Du bringst mich in Schwierigkeiten, lieber Ehemann," murmelte sie.

Noah grinste. "Dann werde ich derjenige sein, der dich herausholt, liebe Ehefrau."

Sie lächelte und ging in die Arena.

Ihr gegenüber stand Aiden regungslos, Feuer strahlte von seiner Haut ab, die Luft flimmerte um ihn herum.

"Verschwenden wir keine Zeit," knurrte er. "Geh zur Seite. Ich habe es mit jemand anderem zu tun."

Sophies Augen verengten sich. "Ich fürchte, das kann ich nicht tun."

Das Signal fiel.

"BEGINNT!"

Aiden explodierte förmlich. Karmesinrote Flammen schossen hervor, die Hitze stieg sofort an. Seine Aura verzerrte die Luft und verhieß Tod.

Sophie bewegte sich nicht.

Rote Blitze wanden sich wie eine Schlange um sie. Ihre Aura loderte auf – und plötzlich war das Schlachtfeld nicht nur heiß. Es war schwer. Königlich. Unzerbrechlich.

Sie ging den Weg der Kaiserin. Also musste ihre Aura das zeigen.

Aidens Selbstvertrauen bekam Risse. Nur ein wenig.

Sophie trat vor – und im Augenblick verschwand sie. Sie tauchte direkt vor ihm wieder auf, einen Blitzspeer in der Hand, direkt auf sein Herz zielend.

Aiden reagierte schnell. Feuer explodierte unter ihm und schleuderte ihn nach hinten. Flammen brachen aus seinen Handflächen hervor, als er Feuerbälle in der Größe von Felsbrocken schleuderte.

Sophie wich mühelos aus – bis der Boden unter ihr aufbrach. Feuer brach hervor.

BOOM. Sie verschwand in einer Flammenwelle.

Aiden hörte nicht auf. Er schleuderte weiter Flammen, Salve um Salve, bis die Arena aussah, als wäre ein Vulkan ausgebrochen.

Er stand da, schwer atmend.

Dann –

Ein Knacken.

Ein roter Blitz.

Ein Speer durchbohrte von hinten seine Brust.

Sophie stand da, ihr Körper versengt, ihre Rüstung gesprungen, ein Auge geschlossen, ihr linker Arm schlaff. Aber ihr Blick – ihr Blick war aus Stahl.

Ihre Stimme, tief und kalt, schnitt durch die Flammen:

"Gib auf. Oder ich verbrenne dich von innen heraus."

Aiden starrte nach unten, Blut hustend. Er knirschte mit den Zähnen – nicht wegen ihr, sondern wegen sich selbst.

Schwach. Immer noch zu schwach.

Er senkte seinen Kopf.

Sophie ließ nicht locker. "Selbst wenn du mich besiegt hättest," sagte sie, ihre Stimme jetzt lauter, "hättest du ihn nicht berühren können."

Die Menge erstarrte.

Sie wussten genau, wen sie meinte.

Elijahs Augen wanderten zu ihr. Er grinste leicht. Froh zu wissen, dass Sophie sich seiner Stärke bewusst ist. Er hatte den Vorfall mit Noah und Sophie, die sich umarmten, fast vergessen.

Aber Sophie war noch nicht fertig.

Sophie drehte ihren Kopf leicht. "Aber du musst dir keine Sorgen machen," fügte sie hinzu, grinsend – Noahs Grinsen, wild und selbstgefällig.

"Jemand anderes wird ihn in seine Schranken weisen."

Aiden hustete. "Wer?"

Sophies Stimme sank zu einem Schnurren, ihr Lächeln scharf wie ein Blitz:

"Mein Ehemann natürlich. Noah Weberherz."

Stille.

Die gesamte Arena erstarrte.

Und dann –

"VERDAMMT RICHTIG, SIE HAT ES GESAGT!"

Noahs Stimme hallte wie Donner, unverschämt selbstsicher.

Er stand auf den Tribünen, beide Arme erhoben wie ein bereits gekrönter König.

Grinsend wie der Teufel.

Sophie verdrehte die Augen.

Aber sie konnte ihr Lächeln nicht verbergen.

—Ende von Kapitel 36—

A/N:

Goldene Tickets, Geschenke, wie ihr sehen könnt, sind jetzt möglich.

Also, danke im Voraus für eure Unterstützung.

Danke fürs Lesen.

Bald werden die Kapitel gesperrt sein.