Kapitel 66: Das Gewicht eines gestohlenen Moments

Seraphinas Perspektive

"Wir werden so tun, als wäre das nie passiert," sagte ich, meine Stimme fest trotz des hektischen Schlagens meines Herzens. Ich starrte Kaelen an und hielt meinen Gesichtsausdruck so ausdruckslos wie möglich, während ich immer noch versuchte, wieder zu Atem zu kommen.

Er sah schockiert aus, dann wütend – seine grünen Augen verdunkelten sich vor Zorn.

"Was hast du gesagt?" knurrte Kaelen, immer noch zu nah bei mir. Sein Duft – Kiefer und Moschus – haftete an meiner Haut wie ein Brandmal.

"Du hast mich gehört." Ich trat zurück und schuf Abstand zwischen uns. "Das ist nie passiert. Und du wirst es deinen Brüdern nicht erzählen."

Kaelens Kiefer spannte sich an. "Du gibst mir keine Befehle, Luna."

"Ich befehle nicht. Ich warne dich." Ich zog mein zerrissenes Nachthemd enger um mich. "Geh. Jetzt."

Er bewegte sich nicht. Stattdessen trat er näher, ragte über mir auf. "Du glaubst, du kannst diese Geschichte kontrollieren? Das ist meine Aufgabe, Seraphina."