Ein plötzlicher, brennender Schmerz durchzuckte meine Brust.
Als hätte sich etwas Scharfes tief in mir festgehakt und würde sich drehen, winden, zerren.
'Was zum Teufel?'
Ich keuchte, meine Sicht verschwamm, als eine Welle der Übelkeit über mich hereinbrach. Mein Handy glitt aus meinen Fingern und landete irgendwo auf dem Bett, während mein Körper zuckte und meine Muskeln sich unkontrollierbar anspannten.
PIEP! PIEP! PIEP!
Der schrille Alarm des Herzmonitors schrie durch den Raum. Das schnelle Piepen hämmerte gegen meinen Schädel, im Einklang mit dem unregelmäßigen, pochenden Klopfen in meiner Brust.
Atmen—verdammt, warum war es so schwer zu atmen?
Ich kratzte an meinem Hals, aber meine Arme fühlten sich schwach an, schwer. Die Welt um mich herum drehte sich in einem chaotischen Wirbel aus Neonlichtern und erstickender Luft.
Scheiße.
Mein Körper spielte verrückt. Meine Nerven feuerten Signale ab, die keinen Sinn ergaben—brennend heiß und eisig kalt zugleich. Jeder Muskel verkrampfte sich. Meine Brust hob sich, aber keine Luft kam herein.
Meine Lungen funktionierten nicht.
Ich konnte nicht—
Dunkle Flecken blühten in meinem Sichtfeld auf. Mein Kopf kippte zurück gegen das Kissen, die Decke über mir verzerrte sich, dehnte sich, verwandelte sich in etwas Unwirkliches. Der Klang des Herzmonitors verblasste, die Ränder der Realität lösten sich in einer verschwommenen, gedämpften Leere auf.
Dann—
Eine Stimme.
Tief. Vertraut.
[RechtschaffenerEiner: "Du wirst schon sehen."]
Mein Magen zog sich zusammen.
Nein. Das ergab keinen Sinn. Das war nur ein Chat. Nur eine verdammte Nachricht.
Aber dann—
Der Raum um mich herum zerbrach.
Nicht buchstäblich, sondern etwas Tieferes. Etwas Ungreifbares.
Es war, als hätten die Wände selbst Risse bekommen, als hätte sich die Luft selbst gespalten und etwas darunter offenbart.
Das Piepen der Maschinen dehnte sich, verzerrte sich, verwandelte sich in ein unheimliches, dröhnendes Summen. Mein Bett bebte—nein, nicht nur das Bett. Alles. Der gesamte Raum zitterte, als würde die Realität selbst auseinanderbrechen.
Ich versuchte mich zu bewegen, zu schreien, aber mein Körper war wie eingefroren. Gefangen.
Die Tür flog auf.
Naria.
Ihre weit aufgerissenen, panischen Augen fixierten mich in dem Moment, als sie eintrat, und zum ersten Mal, seit ich sie kannte, sah sie... verängstigt aus.
'Scheiße. Das ist kein gutes Zeichen.'
Sie eilte an meine Seite, ihre Hände bewegten sich bereits in einem Wirbel—packten mein Handgelenk, überprüften die Monitore, zogen ihren Pager heraus.
"Doktor! Zimmer 307, sofort!" bellte sie in die Sprechanlage, ihre Stimme schärfer, als ich sie je gehört hatte.
Die Maschinen schrien weiter.
PIEP! PIEP! PIEP!
Meine Brust fühlte sich an, als würde sie einstürzen, als würde etwas in mir versuchen, sich einen Weg nach draußen zu kratzen.
'Verdammt, verdammt, verdammt—was zur Hölle passiert mit mir?!'
Ich versuchte zu sprechen, mich zu bewegen, irgendetwas zu tun, aber mein Körper gehorchte nicht. Meine Gliedmaßen waren wie Blei, meine Kehle verschlossen. Mein Puls hämmerte gegen meinen Schädel, schneller, härter—als würde mein Herz versuchen, sich aus meinen Rippen zu schlagen.
Narias Hände drückten gegen meine Schultern und hielten mich fest. "Damien! Kannst du mich hören?"
'Ich bin genau hier, du Idiotin! Natürlich kann ich dich hören!'
Aber keine Worte kamen heraus.
Ihr Griff verstärkte sich, als sie sich vorbeugte, ihre Augen scannten mein Gesicht. Ich konnte es sehen—echte Angst. Nicht die übliche Verzweiflung, nicht ihre kaum verhohlene Gereiztheit mir gegenüber, sondern echte, tiefe Panik.
'Warum... warum schaut sie so?'
Etwas stimmte nicht.
Nicht nur mit mir. Mit allem.
Die Lichter über mir flackerten, und für eine halbe Sekunde sah der Raum... anders aus.
Verzerrt.
Als würde ich zwei Versionen der Realität gleichzeitig sehen—eine, in der ich in diesem beschissenen Krankenhausbett lag, gefangen in meinem versagenden Körper, und eine andere... etwas anderes.
Etwas Dunkleres.
Eine Leere, die an den Rändern meines Sichtfelds kroch, sich dehnte, ausweitete, die Ecken des Raumes verschlang.
Narias Stimme riss mich zurück. "Bleib bei mir, Damien!"
'Würde ich, wenn ich verdammt noch mal könnte!'
Meine Brust verkrampfte sich, ein weiterer Schmerzensstoß durchfuhr mich. Mein Rücken bog sich vom Bett, ein ersticktes Geräusch entwich meinen Lippen, als meine Sicht erneut flackerte.
Dann—
Der Arzt stürmte herein, gefolgt von zwei weiteren Krankenschwestern. Sie umringten mich, riefen Befehle, schoben Geräte näher heran.
"Seine Vitalwerte sind instabil!"
"Er hat einen Anfall—holt das Beruhigungsmittel!"
"Herzfrequenz steigt rasant—Blutdruck fällt schnell!"
Hände griffen nach mir—kalt, fest, bewegten sich mit Präzision. Eine Nadel stach in meinen Arm. Ich spürte es kaum über den brennenden Schmerz, der meinen Körper durchzog.
Ich keuchte, meine Sicht verschwamm stärker, die Ränder des Raumes lösten sich wieder auf.
Und in diesem Moment—
Sah ich etwas hinter ihnen.
Einen Schatten.
Der dort stand, direkt hinter dem Arzt, gerade außerhalb der Reichweite des Lichts.
Beobachtend.
Wartend.
Mein Herz machte einen Satz.
'Was... zum Teufel ist das?'
Naria musste gesehen haben, wie sich mein Gesichtsausdruck veränderte, denn sie drehte sich um und folgte meinem Blick. Aber als sie hinschaute—
Nichts.
Nur die Wand.
Nur das gleiche sterile, leblose Krankenzimmer.
Sie wandte sich wieder mir zu, die Stirn gerunzelt. "Damien, was ist los? Was siehst du?"
'Ich weiß es nicht.'
Das tat ich nicht.
Aber eines wusste ich sicher.
Etwas kam auf mich zu.
Und ich hatte keine Ahnung, ob ich es überleben würde.
Mein Atem kam in rauen, flachen Zügen.
Ich konnte es jetzt spüren.
Die Verbindung.
Verblassend.
Meine Finger zuckten nutzlos an meinen Seiten. Meine Beine fühlten sich entfernt an, als würden sie nicht mehr zu mir gehören. Sogar mein Herzschlag—einst eine hektische, hämmernde Kraft—wurde dumpfer, als hätte jemand die Stummtaste für meinen Körper gedrückt.
Piep... piep... piep...
Der hektische Rhythmus des Herzmonitors verlangsamte sich.
Zu langsam.
Viel zu verdammt langsam.
'Scheiße. Das ist schlecht.'
Ich versuchte mich zu bewegen. Nichts. Versuchte meinen Kopf zu heben. Nutzlos. Selbst meine Augenlider fühlten sich schwer an, als würden sie von etwas Stärkerem als mir geschlossen werden.
Ich glitt weg.
Starb.
Und dann—
Aus dem Augenwinkel—
Ein Schatten.
Zuerst war er formlos. Ein dunkler Fleck an den bereits verzerrten Rändern der Realität. Aber während die Sekunden sich dahinschleppten, begann er Gestalt anzunehmen.
Ein Stuhl.
Ein breiter, durchhängender Gaming-Stuhl, das Kunstleder an den Rändern abblätternd.
Und darauf sitzend—
Ein Mann.
Fett. Aufgedunsen. Sein Bauch quoll über die Armlehnen, die Haut blass und glänzend mit einem dünnen Film aus Fett. Sein Bauch war offen, nicht wie eine Wunde, sondern als hätte etwas ihn auseinandergerissen und ausgehöhlt, und hinterließ einen klaffenden, haarigen Abgrund, wo seine Eingeweide sein sollten.
Und in dieser haarigen Grube—
Doritos-Krümel.
Ich starrte, mein Gehirn kam kaum hinterher.
Der Mann—nein, das Ding—stopfte sich eine weitere Handvoll Chips in den Mund, der leuchtend orange Staub klebte an seinen dicken, stämmigen Fingern. Sein Mund schmatzten feucht, während er kaute, Krümel fielen in den schwarzen Abgrund seines Bauches.
Und dann—
Wusste ich es.
AHHHAHAHAHAHAHA!
Ich lachte.
Nicht laut—mein Körper war zu verdammt kaputt dafür.
Aber in meinem Kopf lachte ich wie ein Wahnsinniger.
'Ich hatte verdammt recht... wie immer.'
Denn natürlich.
Natürlich verdammt noch mal.
Wer sonst könnte es sein?
Wer sonst als er?
Der Entwickler.
Der erbärmliche, winselnde Wurm hinter diesem gottverdammten Spiel.
Derjenige, den ich mit meinen Worten in Stücke gerissen hatte.
Er saß da wie ein grotesker Gott des Versagens, beobachtete mich mit seinen stumpfen, kleinen Augen, als wäre das Ganze nur ein weiterer schlechter Witz.
'Oder... ich werde verdammt noch mal verrückt.'
Ich war mir nicht einmal mehr sicher.
Aber was auch immer das war, es war real genug, um mich zum Lachen zu bringen.
Die Ärzte arbeiteten immer noch, ihre Stimmen hektisch, scharf.
"Er entgleitet uns—Blutdruck sinkt!"
"Noch eine Runde—sofort!"
"Verdammt, wir verlieren ihn!"
Ihre Worte erreichten mich kaum noch.
Ihre Hände, die Nadeln, das brennende Gefühl von Medikamenten, die in meine Venen gepumpt wurden—alles fühlte sich entfernt an.
Verblassend.
Wie eine schlechte Verbindung, die Sekunde für Sekunde abbricht.
Piep... piep...
Der Ton des Monitors dehnte sich, verzerrte sich.
Die Lichter über mir flackerten wieder, wurden dunkler, wechselten zwischen sterilem Weiß und etwas Dunklerem. Etwas Falschem.
Narias Stimme brach durch das Chaos. "Bleib bei mir, Damien!"
Aber es war zu spät.
Meine Sicht verdunkelte sich.
Und dann—
Ein Geräusch.
Nicht aus dem Krankenhaus. Nicht von den Maschinen.
Etwas anderes.
Ein tiefes, mechanisches Summen, das in meinen Knochen vibrierte.
Eine Stimme, kalt und emotionslos, hallte von überall und nirgendwo wider.
[System-Initialisierung: Start.]
Ein Puls von etwas—etwas Gewaltigem—durchzog die Luft.
Und die Welt zerbrach.
--------A/N--------
Jetzt geht es verdammt noch mal los.
Hoffe, euch haben die ersten Kapitel gefallen.
Dieser Charakter ist stark von Johnny Silverhand aus Cyberpunk 2077 inspiriert, wie ich bereits in der Beschreibung erwähnt habe, also macht euch bereit für mehr Fluchen und mehr Narzissmus.
Falls die bisherigen Interaktionen etwas zu stark rüberkamen, nun, ich habe einfach darüber nachgedacht, wie sich Johnny Silverhand in der heutigen Zeit verhalten würde, und das ist dabei herausgekommen.
Viel Spaß beim Lesen!