Klub

Die Worte trafen härter als die Ohrfeige.

"Du Enttäuschung."

Es war nicht nur eine Beleidigung. Es war nicht nur Wut.

Es war endgültig.

Und in dem Moment, als sie es sagte, bebte der Körper, in dem ich gefangen war.

Ich spürte es – wie sein Atem stockte, wie seine Finger leicht an seinen Seiten zuckten, wie sein ganzer Körper sich anspannte, als hätte sein Körper selbst vor dem Gewicht ihrer Worte zurückgeschreckt.

Der Schmerz der Ohrfeige kroch langsam heran, ein langsam brennendes Stechen, das sich über seine Wange ausbreitete. Es war nicht unerträglich – nicht körperlich. Aber etwas anderes, etwas Tieferes, verdrehte sich jetzt in ihm.

Eine widerliche Spirale von Emotionen, die sich verengte, zusammenzog.

Angst.

Zweifel.

Verzweiflung.

Es kroch in seine Adern, durch seine Brust, umschlang seine Lungen und machte jeden Atemzug schwerer.

"W-was?"

Seine Stimme brach.

Erbärmlich. Schwach.

"Was meinst du damit?"

Sein Kopf drehte sich zu ihr zurück, Verzweiflung sickerte in seine Augen. Er suchte – flehte – nach einer Antwort, nach irgendetwas, das dies erklären würde.

Aber Celia?

Sie bewegte sich nicht.

Wurde nicht weicher.

Sprach nicht.

Sie starrte nur.

Diese smaragdgrünen Augen, scharf wie Klingen, fixierten ihn mit einem Blick, der tiefer schnitt als alle Worte es könnten.

Da war keine Wärme. Kein Zögern. Keine Spur von dem Mädchen, das er zu sehen hoffte.

Nur Verurteilung.

Und diese Stille – ihre Weigerung zu antworten – war schlimmer als alles, was sie hätte sagen können.

Ich konnte es in ihm spüren.

Die Panik, die Verwirrung, die langsame, nagende Erkenntnis, dass etwas sehr, sehr falsch war.

Und irgendwie wusste ich es bereits.

Celia seufzte. Nicht laut. Nicht dramatisch. Gerade genug.

Genug, damit das Gewicht davon einsank.

Genug, um den Idioten, in dem ich gefangen war, es spüren zu lassen.

Ihr Gesichtsausdruck änderte sich nicht, aber etwas an ihrer Präsenz schon. Es war jetzt kälter. Schärfer. Die Art von stiller Enttäuschung, die tiefer schnitt als jeder Zorn es je könnte.

Sie musste ihre Stimme nicht erheben. Sie musste ihn nicht anschreien, nicht in Hysterie ausbrechen, ihm keine Getränke ins Gesicht schütten wie in einem melodramatischen Liebesdrama.

Sie stand einfach da.

Und verurteilte ihn.

Sie hatte gedacht, er würde sich ändern.

Sie hatte gehofft, er würde besser werden.

Aber das wurde er nicht.

Und irgendwie war das schlimmer als alles andere.

Die Spannung in der Luft war erstickend und drückte auf ihn wie ein Gewicht, das er nicht stark genug war zu heben. Ich konnte seine Emotionen in seiner Brust wirbeln spüren – Panik, Verwirrung, verzweifeltes Herumkramen, um das alles zusammenzufügen.

Aber er verstand es nicht.

Noch nicht.

Und dann –

"Komm schon, Celia, entspann dich."

Kaine.

Der Idiot an der Seite.

Seine Stimme war locker, lässig, die Art von falscher Gelassenheit, die man von jemandem erwarten würde, der in seinem ganzen verdammten Leben nie etwas ernst genommen hatte. Er grinste und schwenkte sein Getränk in einer Hand, als wäre diese ganze Situation nur eine Unannehmlichkeit, etwas, das man wie verschüttetes Bier auf dem Boden wegwischen könnte.

"Wir hatten nur Spaß."

Ich spürte einen Funken Wut – nicht meine eigene, sondern ihre.

Celias Kopf drehte sich, ihre durchdringenden smaragdgrünen Augen fixierten Kaine.

Und in diesem Moment schwöre ich, spürte ich, wie die Temperatur sank.

"Wer hat gesagt, dass du reden darfst?"

Ihre Worte waren geschmeidig. Perfekt vorgetragen. Aber das Gewicht dahinter war verheerend.

Kaines Grinsen zuckte – nur für einen Bruchteil einer Sekunde – bevor es vollständig zerbröckelte.

Seine Lippen pressten sich zusammen. Sein Adamsapfel hüpfte. Sein ganzer Körper schien unter diesem Blick zu schrumpfen, sein Selbstvertrauen verdampfte wie Alkohol unter offenen Flammen.

Er war in einem Augenblick niedergemacht worden.

Ich hätte fast verdammt noch mal gelacht.

Aber der, in dem ich gefangen war?

Er lachte nicht.

Er war zu beschäftigt damit, dies zu reparieren.

Er rutschte unbehaglich hin und her, rieb sich den Nacken, seine Augen huschten zwischen Celia und dem Glas in seiner Hand hin und her.

Ich spürte es – seine Verzweiflung, sein Herumkramen, sein Bedürfnis, die Situation zu kontrollieren.

Er verstand wirklich nicht.

"Celia, es ist nicht das, wonach es aussieht."

Seine Stimme war zögernd, flehend. Er suchte nach den richtigen Worten, nach irgendetwas, um diesen Moment verschwinden zu lassen. Um die Dinge zu glätten.

Und doch –

Ich konnte es spüren.

Die schiere Tiefe seiner Verwirrung.

Als ob er wirklich nicht begriff, warum das passierte.

'Du Bastard... Du hast eine Verlobte, und trotzdem wagst du es, an einen Ort wie diesen zu kommen! Und du weißt nicht einmal, was daran falsch ist?!'

Der Gedanke brannte durch mich hindurch, meine eigene Frustration vermischte sich mit Celias.

Und an ihrem Blick erkannte ich, dass sie genau dasselbe dachte.

Sie hatte Besseres erwartet.

Sie hatte ihm vertraut, besser zu sein.

Und doch war er hier.

In einem Club sitzend, ein Getränk in der Hand, eine Frau, die noch vor wenigen Augenblicken auf seinem Schoß lag – völlig ahnungslos, warum das ein Problem war.

Und das war das Dümmste von allem.

Der Narr verstand es immer noch nicht.

Ich spürte, wie seine Gedanken rasten, sein Verstand nach einem Ausweg suchte, nach den richtigen Worten suchte, als wäre dies nur eine weitere kleine Unannehmlichkeit – etwas, das er beheben könnte.

Wie ein dummer, arroganter junger Herr in einem billigen Drama, überzeugt davon, dass Probleme mit ein paar leeren Versprechungen und einem teuren Geschenk gelöst werden könnten.

Und tatsächlich –

"Celia, komm schon."

Seine Stimme war jetzt sanft, schmeichelnd, triefend vor dem gleichen erbärmlichen Charme wie ein Mann, der versucht, eine Frau zu besänftigen, von der er glaubte, sie würde einfach überreagieren.

"Es ist harmlos. Es spielt überhaupt keine Rolle."

Ich biss meinen nicht vorhandenen Kiefer zusammen.

Verdammter Idiot.

Er glaubte das tatsächlich.

Seine Hand streckte sich leicht nach ihr aus, zögernd, aber erwartungsvoll – weil er sicher war, dass sie zuhören würde.

"Du weißt doch, dass du die Einzige in meinem Herzen bist, oder? Das weißt du, Celia."

Ihr Gesichtsausdruck änderte sich nicht.

Aber ich spürte es.

Diesen tiefen, brodelnden Ekel, der in Wellen von ihr ausging und in den Raum zwischen ihnen einsickerte.

Er war zu sehr in seinen eigenen Wahnvorstellungen gefangen, um es zu bemerken.

"Schau, wenn es darum geht, es wieder gutzumachen, besorge ich dir etwas Schönes."

Seine Stimme hob sich leicht, als wäre er stolz auf diese Idee.

"Eine Halskette? Ein Armband? Du mochtest doch diese limitierte Uhr, oder? Ich kann sie dir morgen liefern lassen."

Er lächelte.

Ein verdammtes Lächeln.

Als hätte er gerade gewonnen. Als wäre das alles, was nötig war, um sie wieder glücklich zu machen.

Celias Augen verengten sich.

Und zum ersten Mal –

Bewegte sie sich.

Ein Schritt.

Dann noch einer.

Sie verringerte den Abstand zwischen ihnen.

Ich spürte, wie die Anspannung des Narren nachließ, als dächte er, sie würde endlich nachgeben.

Als hätte er es gelöst.

Und dann –

KLATSCH!

Der zweite Schlag durchschnitt die Luft.

Sein Kopf ruckte zur Seite, diesmal härter, der Stich biss tiefer. Sein Atem stockte in seiner Kehle, Schock ließ ihn erstarren.

Diesmal spürte ich es.

Die Veränderung.

Ein Hauch von etwas, das er vorher nicht gefühlt hatte.

Angst.

Aber Celia wartete nicht darauf, dass er es verarbeitete.

Sie drehte sich um.

Und ohne ein weiteres Wort –

Ging sie weg.

Die Kälte ihres Abgangs war absolut, wie ein Winterwind, der bis auf die Knochen schnitt.

Aber es war nicht die Ohrfeige, die ihn zittern ließ.

Es war nicht die öffentliche Demütigung, die Blicke der Umstehenden, die Musik, die jetzt fern und irrelevant wirkte.

Es war ihr Blick.

Dieser letzte Blick über ihre Schulter.

Die Art, wie ihre smaragdgrünen Augen ihn für einen einzigen, qualvollen Moment fixierten –

Nicht mit Traurigkeit.

Nicht mit Wut.

Sondern mit Ekel.

Und dann –

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